Der arme Konrad
ein Hörspiel von Friedrich Wolf, Rundfunk der DDR 1973
Konz geht an der Spitze einer Abordnung zu Herzog Ulrich, um ihm die Not der Bauern zu klagen. Der Herzog weist ihn ab, ein Aufstand ist die Folge. Die Bauern nehmen das Tübinger Schloss ein und Herzog Ulrich unterschreibt schließlich ihre Forderungen, den Tübinger Vertrag. Kurz darauf bricht der Herzog sein Wort. Der Aufstand scheitert. Der historische Stoff ist Thema des Theaterstücks von Friedrich Wolf, das sich freilich nicht an die historischen Fakten hält. Hans-Peter Minetti, Sohn des Schauspielers Bernhard, hat es als Hörspiel 1973 für den Rundfunk der DDR inszeniert. Die Besetzung liest sich wie ein Schauspieler-Who´s Who der DDR. Kein Wunder: Als langjähriges Mitglied der Kommunistischen Partei und erster Botschafter seines Landes in Polen war Wolf eine ostdeutsche Ikone. Von den Bauernkriegen des 16. Jahrhunderts zogen die politisch Verantwortlichen eine Traditionslinie zum ‘ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden´. Sein Stück schrieb Wolf allerdings schon 1923. Damals arbeitete er als Landarzt in Hechingen am Rand der schwäbischen Alb und stand noch unter dem Eindruck der Revolution von 1918, an der er als Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden beteiligt war. Ihn interessierten die Parallelen zweier Revolutionen, die aus seiner Sicht aus ähnlichen Gründen gescheitert waren: Zersplitterung, mangelnde Disziplin und Entschlossenheit der Aufständischen auf der einen Seite, listenreicher Verrat und brutale Gewalt der Herrschenden auf der anderen.
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