""Ein Büchlein Reisenotizen soll werden, irgendwas Loses, Buntes, nicht einmal auf Ungarn beschränkt, ein bisschen erweitertes Tagebuch" - so das Programm des Autors. Es wird der Versuch, das zu beschreiben, was man Wandlung nennt. Ein erneuter vergeblicher Versuch? Es ist das Thema Fühmanns seit zwanzig Jahren. Immer noch scheint die stufenreiche Entwicklung seines Lebens nicht hinreichend gedeutet und literarisch realisiert. So wird verständlich, dass die Begegnung mit dem anderen sozialistischen Lande im Unterschiedlichen und in der Gemeinsamkeit für den Autor neue Fragen der politisch-moralischen und dichterischen Existenz aufwirft."
Franz Fühmann, (15. Januar 1922 bis 8. Juli 1984), flüchtete nach vier Jahren aus dem Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien und machte 1941 in Hohenelbe (Vrchlabí) das Abitur. Während des Zweiten Weltkriegs war er als Nachrichtensoldat in Griechenland und in der Sowjetunion im Einsatz und geriet 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1949 in die DDR kam, wo er ab 1958 als freier Schriftsteller arbeitete und bis zu seinem Tode in Märkisch Buchholz und Berlin lebte.
...