Ein Steuerfahnder des Freiburger Finanzamtes wird ermordet aufgefunden. In seiner Wohnung werden beträchtliche Mengen Bargeld sichergestellt, weit mehr als ein Beamtengehalt hergibt. Kann es etwa Bestechungsgeld sein – im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit im Amt? Die Ermittlungen führen die Kommissare Finkbeiner und Brändle zur mittellosen Schwester des Opfers. Aber hat sie tatsächlich ein Mordmotiv? Dann stoßen sie auf einen ehemaligen Kollegen des Opfers, der seit einigen Jahren in der Psychiatrie einsitzt. Er bezichtigt prominente Bürger der Stadt des massiven Steuerbetrugs und redet davon, dass die Sache von höheren Kreisen verschleiert würde. Alles Phantasien eines Kranken, der unter Verfolgungswahn leidet – oder doch die Wahrheit? Finkbeiner und Brändle sehen sich konfrontiert mit einem Netz aus Intrigen, das sich zwischen Wirtschaft und Politik bis hoch ins Ministerium spannt. Wenn es tatsächlich einen Fall von Steuervergehen gegeben hat, dann scheint er in eine rechtliche Grauzone zu führen, die die Reichen noch reicher gemacht hat, auf Kosten der Allgemeinheit. Der Mord indes wäre damit noch immer nicht aufgeklärt.
Downloadmöglichkeit bis 13. Oktober 2015
Katja Röder, geb. 1975, Schauspielerin, Theater- und Filmemacherin. 2010 Förderpreis für das Filmprojekt Masernparty.
hoerspielTIPPs.net:«Oftmals sind die wahren Geschichten spannender als die erfundenen. Warum also nicht mal (wieder) einen realen Fall als Grundlage für einen Radiotatort nehmen?Katja Röder hat sich für ihren Krimi beim "Fall Mollath” bedient und nutzt diesen, um darauf den Plot zu konstruieren. Das Thema muss natürlich für den Radiotatort-Rahmen passend gemacht werden und dabei verliert so ein Stoff leider etwas. Durch die Einbindung der Fiktion verwässert das Interessante des Themas ein wenig. Irgendwie scheint der Fall Mollath zu prägnant zu sein, um als Begleitelement des Plots zu taugen, Die Anlehnung ist zumindest für meinen Geschmack zu stark.
Aber es gibt ja darüberhinaus noch einen ordentlichen Krimi, der alleine interessant genug konzipiert ist, den Hörer bei Laune zu halten. Der Mordfall wirft genug Fragen auf und überzeugt zudem mit einer soliden und überraschenden Auflösung.
Positiv fällt auch die Einbindung des Titels auf. Eigentlich müsste der Krimi ja "Grauzonen” heißen, denn es sind gleich mehrere Bereiche in diesem Fall, die nicht eindeutig schwarz oder weiß sind. Gerade das macht die Geschichte besonders und gibt dem Hörspiel etwas zusätzliche Substanz.
Leider ist vieles darüberhinaus eher etwas flacher geraten. Das trifft insbesondere die Inszenierung Mark Ginzlers, die etwas seichter, etwas gefälliger ist, als man es von den letzten SWR-Radiotatorten gewohnt ist. Die etwas geringere Prägnanz erinnert wieder etwas mehr an die Klischees der Region, die ja nicht unbedingt mit Begriffen wie "Tempo” und "Action” besetzt sind. Insofern wird man bei der Inszernierung der Erwartung an eine eher gemütliche, denn aufreibende Radiostunde gerecht.»
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Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 12.09.2014
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 14.12.2017
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