Klaus Ehlers hat das "Dritte Reich" erlebt und überlebt, und er "hat sich nichts vorzuwerfen". Woher kommt dann das Schuldgefühl, das ihn nicht loslässt?Klaus hat sich damals zurück gehalten und sich nie eindeutig geäußert. Er musste an seine Sicherheit denken. Und dadurch kam es auch, dass er, als es einmal darauf ankam, seinem Namensvetter Klaas nicht beistand. Was hätte er denn machen sollen? – Und jetzt, wo die die Nazis und der Krieg längst Geschichte sind, hat er Klaas auf dem Gewissen, oder wie der Autor es ausdrückt: "He hett em op de Schuuvkoor".
Das Stück aus dem Jahr 1963 schildert eine Situation, in der damals viele Menschen waren und erweitert sie über den individuellen Fall hinaus zu einer Anklage gegen Blindheit, Gleichgültigkeit und Egoismus.
Hinrich Kruse wurde 1916 geboren und lebte als Lehrer in Braak bei Neumünster. Außer Erzählungen schrieb er zwanzig niederdeutsche Hörspiele und erhielt als einer der profiliertesten und eigenständigsten Mundartautoren 1979 den Fritz-Reuter-Preis. Kruse starb am 17. Juli 1994.
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