""Mosaik" ist ein Hörspiel über Sprache, Wirklichkeit, Radio und Identität. Es arbeitet mit Zitaten aus dem Werk des radikalen Avantgardisten Konrad Bayer. Szenischer Ausgangspunkt ist eine Mikrofonaufnahme in einem großen Sender mit verzweigtem Studiokomplex: Ein Mann namens Bayer, Hauptperson eines Stückes mit dem Titel "Mosaik", macht hier aus alten abgespielten Tonbändern und gelesenen Texten neue Tonbänder und Texte. Es sind Reflexionen sowie absurd-surreale Geschichten, u. v. a. über den Boxkampf, Schneewittchen oder die Mordlust beim Birne-Essen. Dieses Spiel setzt das Bild eines Menschen aus Fragmenten zusammen, der verzweifelt und zugleich komisch versucht, sich über Sprache seiner Existenz zu vergewissern. Am 10. Oktober 1964 schied Konrad Bayer freiwillig aus dem Leben. Die von der Akademie der Darstellenden Künste zum "Hörspiel des Jahres 2005" gekürte 63-minütige Produktion "Mosaik" hat Buhlert noch einmal im Gedenken an Bayer und dessen Vorstellung vom "unabschließbaren" Werk neu besichtigt und auf 50 Minuten verdichtet. Dank digitaler Verfügbarkeit der Soundfiles wird das Verfahren der Überarbeitung im Hörspiel so zum eigenständigen und legitimen künstlerischen Ausdrucksmittel."
Klaus Buhlert, geboren 1953, lebt als vielfach ausgezeichneter Komponist für Theater und Film, Hörspielautor, -bearbeiter und -regisseur in Berlin. Zuletzt realisierte er für den SWR die Hörspielbearbeitung von James Joyce´ Roman "Ulysses".
Ursendung: 09.10.2014
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