Einer der wenigen erhaltenen Hörspielaufnahmen aus der Pionierzeit des deutschen Rundfunks. "Lassen Sie sich erzählen, meine Damen und Herren: dieser Krieg war mächtig in der Seele seines Soldaten. Jahrzehntelang blieb Odysseus Echo seiner Schreie, Sinnbild seiner Opfer, Beweis seiner unbegreiflichen Bedeutung. Worin aber läge sein Sinn überhaupt, wenn nicht darin, dass Odysseus stärker heimkehrte als alles, was zurückgeblieben war. Haben Sie jemals gefragt, ob der Krieg über Sie kommen könnte? Oder ob etwa der Krieg noch immer lebendig ist? Haben Sie jemals bedacht, dass man zu Ende erleben muss, was man hinter sich bringen will?" Zu Möllers Hörspiel, das im November 1932, wenige Monate vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten, gesendet wurde, schreibt Friedrich Kittler: "Es war die Pointe von Möllers Hörspiel Douaumont einen der Toten von Douaumont vor Verdun in die Zwischenkriegszeit und nach Hause nach Berlin zu befördern. Dort verkündete dieser zunächst als Fleisch gewordene Störung, die Archäologie des Radios – Zitat: ‚Douaumont da geht euch die Rede aus, das wollt ihr nicht hören‘. Dann schritt der Tote zur Tat – beschwor und kommandierte solange bis die Granaten von Douaumont 1916 im Berlin der Handlungsgegenwart 1929 selber einschlugen. Das Hörspiel als Feedback eines Weltkrieges, wie zu beweisen war."
Eberhard Wolfgang Möller (1906–72), Autor. In der NS-Zeit Referent der Theaterabteilung im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Mitverfasser des Drehbuchs zu Veit Harlans Jud Süß (1940).
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