Im Rahmen des sogenannten "Mentor"-Projekts - von der ausrichtenden Stiftung bestens bezahlt - sollen der einst gefeierte Dramatiker Benjamin Rubin und der Nachwuchsautor Martin Wegner eine Woche lang an Wegners neuem Stück arbeiten. Rubin, seine Allüren pflegend und wenig umgänglich, missbehagt die "Literaturförderung", er kann jedoch das Honorar mehr als gebrauchen. Auch Wegner verspricht sich vom Zutun des "Altmeisters" nicht allzu viel, bestenfalls Protektion. Dafür ist seine Frau Gina umso eher bereit, dem "großen alten Mann" die Bewunderung zu zollen, derer er dringend bedarf. Dass er am Stück ihres Mannes kein gutes Haar lässt, bringt sie in eine Zwickmühle. Martin verlangt den Offenbarungseid: ob sie an ihn als Schriftsteller glaubt oder nicht. Und dann reist er auch noch ab, gekränkt, wie er ist. Rubin könnte triumphieren, hätten die Peinlichkeiten in dieser Literaturbetriebskomödie nicht einen sehr ernsten Grund: die existentielle Abhängigkeit davon, anerkannt, nein: geliebt zu werden.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, seit seinem Roman "Die Vermessung der Welt" einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller der Gegenwart. Neben der "Vermessung der Welt" (NDR 2007) wurden auch sein Roman "Ich und Kaminski" (WDR 2004) und sein Theaterstück "Geister in Princeton" (NDR/ ORF 2013) für´s Hörspiel adaptiert. Die Radio-Version seines Theaterstücks "Der Mentor" ist sein erstes Hörspiel.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 22.11.2014
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 14.08.2021
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