Tante Lea meint, in ihrem Garten einen Panther gesehen zu haben. Greti macht auch mit Achtzig noch Campingferien. Frau Heimberg aus Hamburg wird aus dem Dorf gemobbt. Der pensionierte Geographielehrer Maibach wettert über die Dummheit der Schüler. Herr Hemisegger läutet mitten in der Nacht die Nachbarin aus dem Bett.
Die Mundartgeschichten von Ernst Burren sind Selbstgespräche eines einsamen Menschen. Sie erzählen von ihren Ängsten, Enttäuschungen, Sehnsüchten. Doch die Sehnsüchte haben nicht mehr den grossen Atem und reichen kaum über den Weissenstein hinaus. Ihre Geschichten verweisen auf die Brüche, die Risse, die Liebesnot. "Dieser Dichter ist kein Idylliker, er fabriziert keine Heimatkunst", sagt der Literaturkritiker Manfred Papst über Burren.
Die im Hörspiel verarbeiteten Geschichten stammen aus den letzten drei Publikationen von Ernst Burren: "Schnee schufle", "Dr Troum vo Paris", "No einisch uf d Maledive", alle erschienen im Cosmos Verlag Bern.
Ernst Burren (* 20.11.1944) lebt seit seiner Geburt im solothurnischen Oberdorf. Er war Primarlehrer im solothurnischen Bettlach und schreibt seit 1970 seine Geschichten und Gedichte ausschliesslich in Mundart. Darin lässt er Menschen aus ihrem Alltag erzählen und macht als hellhöriger Seismograph auch die Abgründe und Widersprüche sichtbar. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Er gehört zu den wichtigsten Mundartautoren der Schweiz.
Barblina Meierhans studierte Violine an der Zürcher Hochschule der Künste, weiterführende Studien an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2009 entstehen eigene Werke im Bereich Komposition, Installation und Feature/Hörspiel mit einer Vorliebe für ortsspezifisches und räumliches Arbeiten. Als Musikerin widmet sie sich dem experimentellen Musiktheater, der Improvisation und ist als Kammermusikerin tätig.
Ursendung: 21.09.2014
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.11.2024
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