Es ist immer dieselbe Szene: ein Mann und eine Frau betreten sein Hotelzimmer in Phoenix, Arizona. Sie kommen mit einer Schreibmaschine und nennen ihn "Daddy". Er erschießt sie, immer und immer wieder. Geschieht dies wirklich? Ist es eine Szene aus einem seiner Romane? "Daddy" kann sich nicht erinnern. Kein Wunder, denn "Daddy" ist tot. Als er noch lebte, war "Daddy" Schriftsteller und der Vater von Tanja, um die er sich jedoch seiner Bücher wegen kaum gekümmert hat. Nun ist Tanja selbst Mutter – ihre Kinder hat sie bei ihrem Mann in Hameln zurückgelassen. Tanja ist vor allem Wissenschaftlerin. Ihr Forschungsfeld: linguistische Muster. Ihr Forschungsgegenstand: "Daddy". Durch das Einspeisen seiner Bücher will sie ihn in ihrem Institut in Israel Seite um Seite reanimieren. Sie will ihren Vater zurück. Doch was zunächst nur eine Frage der richtigen Programmierung scheint, erweist sich als ein rasant wachsendes und bald nicht mehr zu überblickendes virtuelles Feld, das zu allem Übel auch von Trojanern gehackt wird. "Daddy" entwickelt ein Eigenleben.
Matthias Wittekindt, 1958 in Bonn geboren, lebt in Berlin. Er studierte Architektur und schreibt Theaterstücke, Drehbücher, Hörspiele, u. v. a. mehrere ARD-Radio-Tatorte für den NDR. Die Produktion von "Das Lewskow-Manuscript" (NDR 2005) wurde mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. 2011 erschien sein erster Kriminalroman: "Schneeschwestern".
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 05.12.2014
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 08.06.2018
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