Schriftstellerin, Publizistin, Kritikerin, Filmemacherin, Menschenrechtlerin, Kosmopolitin. Streitbar, engagiert und schon als Teenager hochbegabt – Susan Sontag war eine der schillerndsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, eine femme de lettres, eine postmoderne Ikone des Weiblichen und des Denkens. Alles wollte sie, und zwar zugleich: Ein wildes Leben, politisches Engagement, denken, schreiben, provozieren, sich einmischen. Sie kritisierte die Palästinapolitik Israels, verurteilte die Politik von George W. Bush und die Errichtung von Abu Ghraib. Sie schrieb nach einer überstandenen Krebstherapie 1976 ihren berühmten Essay "Krankheit als Metapher" und erweiterte ihre These in den späten 80er Jahren, als Aids auf dem Vormarsch war, zu "Aids und seine Metaphern". Sie untersuchte das Wesen der Fotografie und ihren ambivalenten ästhetischen Reiz für den Betrachter. Am 28. Dezember 2004 starb Susan Sontag an Leukämie. Anlässlich ihres 10. Todestages entstand diese performative Spurensuche.
Heike Scharpff, 1968 geboren, studierte Psychologie und machte eine Theaterausbildung in Köln und Darmstadt. Seit 2003 arbeitet sie als freie Theaterregisseurin und gründete 2010 die Performance-Gruppe "Scharpff & Team".
Ursendung: 19.12.2014
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