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Das große Polizeimärchen

ein Hörspiel von Karel Capek, Rundfunk der DDR 1989


In einer Prager Polizeistube sitzen allabendlich wachhabende Polizisten beieinander und erzählen sich Diensterlebnisse. Keineswegs gewöhnliche Vorfälle. Ihr neuer Kollege ist völlig irritiert. Da soll ein Hausbesetzer ein junges Eichhorn gewesen sein, ein Mädchenentführer ein ausgewachsener Drache. Und immer haben die Kollegen exakt nach Dienstvorschrift gehandelt. Nur einer hat sich so sehr in ein Drachenfräulein verliebt, dass er allen Vorschriften und Drohungen zuwider ihr treu blieb und sie so erlöste.

Karel Capek, geb. 9. Januar 1890 in Klein Schwadowitz/Böhmen. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaften in Prag, Berlin und Paris. Zunächst Bibliothekar und Erzieher. Ab 1917 Journalist, Dramaturg, Theaterregisseur, Kritiker, Übersetzer und Fotograf. 1923 bis 1936 Reisen nach Italien, England, Spanien, Holland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Schrieb Reiseberichte, Detektivgeschichten, Erzählungen, phantastische, satirische und philosophische Romane, Märchen, Schauspiele und ein Buch zum Gartenbau. Starkes politisches Engagement und enge Freundschaft zu Tomáš Garrigue Masaryk, dem legendären Philosophen und Präsidenten der ersten, 1918 gegründeten, demokratischen tschechischen Republik. Die individuell konzipierten, politisch-philosophischen "Gespräche mit Masaryk" entstehen. Weitere Werke sind, u. v. a. die utopische Romanfolge "Krokatit" (1925), "Die Gottesfabrik" (1927), "Der Krieg mit den Molchen" (1927), die ländliche Trilogie "Hordubal" - "Der Meteor" - "Ein gewöhnliches Leben" oder das politische Bühnenstück "Die weiße Krankheit" (1938). Als nach dem Münchner Abkommen deutlich wird, dass auch England und Frankreich die Tschechoslowakei im Stich lassen werden, nimmt der vielseitig begabte Autor keine Nahrung mehr zu sich und stirbt am 25. Dezember 1938 in Prag an einer Lungenentzündung.


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