Wenn der Uhrmacher Merle eine außergewöhnlich schmucke Uhr zur Reparatur bekommt, stellt er diese gerne in seinem Schaufenster aus. Nicht selten aber hängt der Uhrmacher dann so sehr an einem bemerkenswerten Stück, dass es den Besitzer einige Geduld kostet, bis er sein Eigentum wieder mit nach Hause nehmen kann. Dafür aber hat Merle ihm zuvor mindestens eine ebenso bemerkenswerte Geschichte erzählt. Wie zum Beispiel die vom kleinen Anton, der ausgerechnet am Antonplatz wohnte. "Heißt der Platz nach dir, Anton?", hänseln ihn die anderen Kinder gern und Anton seufzt: "Wäre ich groß und erwachsen, würde mich keiner auslachen." Weil Anton so schnell wie möglich wachsen und älter werden möchte, hat er eine besondere Vorliebe für Kalender. Noch bevor sie zum neuen Jahr in den Geschäften ausliegen, rennt Anton in die Druckerei. Da trifft er eines Tages auf das alte und das neue Jahr, die gerade einen ganz ungeheuren Plan aushecken.
Peter Hacks (1928-2003), studierte Soziologie, Philosophie, Literatur- und Theaterwissenschaften in München. 1955 ging er nach Ost-Berlin, war Mitglied im Brecht-Esemble, arbeitete als Dramaturg am Deutschen Theater und war lange Zeit der meistgespielte DDR-Dramatiker. Neben Essays und unzähligen Bühnenstücken schrieb Hacks auch für den Rundfunk, das Kabarett - und viele schöne Geschichten und Gedichte für Kinder. Zu seinen bekanntesten Kinderbüchern gehören sicher "Das Windloch" (1956) und "Kinderkurzweil" (1986). Für seine Kinderliteratur erhielt Peter Hacks 1998 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises.
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