Eine Unzahl von Erzählern, von "Reportern, Berichterstattern, Conferenciers, Blindenführern, Chronisten", dominierte das Hörspiel bis in die 60er Jahre und täte es wohl noch, hätte nicht Friedrich Knilli in seinem Standardwerk "Das Hörspiel" (1961) "Mittel und Möglichkeiten des totalen Schallspiels" beschrieben.
Statt die metaphysische Anregung der Hörerseele durch den Äther im traditionellen "Worthörspiel" zu feiern - wie vor ihm der Hörspielpapst Heinz Schwitzke - plädierte der Medienwissenschaftler für eine Synthese aller Schallkünste im sogenannten "Totalhörspiel", "das den Illusionismus des herkömmlichen Hörspiels überwindet und die Bühne aus der Phantasie des Hörers in das Zimmer des Zuhörers verlegt".
Jochen Meißner, geboren 1966, Hörspielkritiker und Feature-Autor. "Knallfunken oder der Missbrauch von Heeresgerät. Krieg im Hörspiel" (DKultur 2009).
Ursendung: 07.08.2011
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