Jahrelang hat Herr Georg mit Hilfe von im ganzen Haus installierten Mikrophonen sein Leben, sowie das seiner Mitbewohner und Mitbewohnerinnen auf Tonbändern dokumentiert ohne Rücksicht auf Verluste. Auf ein paar Metern Tonband ist allerdings nur Stille zu vernehmen, da seine Ehefrau Hannemarie mit beharrlichem Schweigen bis zu ihrem freiwilligen Ende protestierte. Herr Georg bespricht mit dem alten Diener Sebastian die letzte Stunde vor seinem geplanten Selbstmord, der selbstverständlich auch aufgenommen werden soll. Danach sollen die Bänder zu Studienzwecken an die Columbia Universität vermacht werden. Im Zuge des Gesprächs muss Herr Georg feststellen, dass nur er selbst ein guter Hüter seiner eigenen Dokumentation wäre und wendet sich gekränkt von seinem Selbstmordplan ab. Trost findet er bei seiner Mutter.
Franz Hiesel (1921-1996) schrieb zahlreiche Hörspiele. "Auf einem Maulwurfshügel" wurde 1960 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.
🔥 Hörspielpreis der Kriegsblinden 1960
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