Seit sie vor vier Jahren zur Schule kamen, sind Leonie und Ina beste Freundinnen. Aber jetzt steht Leonie vor Inas Tür und traut sich nicht hinein zu gehen. Hinter der Tür liegt Ina im Krankenbett. Sie hatte gestern einen Fahrradunfall und Leonie war nicht nur dabei, sie war auch schuld daran.Aber das hat Ina nicht gesehen und Leonie traut sich nicht ihr das zu sagen. Da kommt auch noch die Krankenschwester und redet von einer schweren Operation am Arm und sie solle der Freundin die Daumen drücken, nur mit viel Glück wird sie wieder ganz gesund. Da rast Leonie los, ihr Opa hat einen Glücksbrief, nur der kann jetzt noch helfen.
Maraike Wittbrodt, geboren 1953 in Berlin, studierte Philosophie und Soziologie, arbeitet als Kinder- und Jugendtherapeutin. Sie schreibt Texte für Film und Hörfunk. Hörspiele: "Wolkenkaro", "Haifischflossensuppe" und "Drei Kurven bis zur Schule"
hoerspielTIPPs.net:«Wiedermal ein sehr hörenswertes Hörspiel aus der Feder Maraike Wittbrodts. In diesem Abenteuer braucht Leonie dringend den familieneigenen Glücksbrief, den ihr Opa für besondere Notfälle, in denen der Einsatz wirklich wichtig ist, aufbewahrt. Dieser Notfall ist jetzt da: Leonie hat ihre beste Freundin heimlich geschubst, diese hat sich am Arm verletzt und muss nun operiert werden - es ist zu befürchten, dass der Arm sogar steif bleiben kann.
Doch Opa hat den Brief nicht, er ist verschwunden - Hat Opa ihn verkramt? Als der ebenfalls verschwundene Kaffeefilter des Großvaters bei Leonies Mutter auftaucht, findet sich auch schnell die Spur... Doch der Brief wurde weitergeben und so muss Leonie sich auf die Jagd machen, damit ihre Freundin den Brief noch rechtzeitig vor der Operation erhält.
Es gelingt hier in der knappen Spielzeit von 43 Minuten, nicht nur die rasante und interessante Jagd nach dem Glücksbrief zu erzählen, vor allem werden hier die Frage nach Schuldgefühlen, Reue, Rache usw. gut und für die Zielgruppe auch sehr verständlich und nachvollziehbar erörtert. Dabei bleibt das Hörspiel stets heiter, auch wenn der ernste Aspekt auch nie aus den Augen verloren wird.
Originell fand ich besonders die Interaktionen zwischen Leonie und dem Erzähler, bzw. dem fikitiven Autor. Diese diskutieren zu Anfang jeden Kapitels über den Titel und kitzeln damit schon ein bisschen die Spannung, was denn hinter den zunächst merkwürdigen Namen steckt.
Das Hörspiel ist mit tollen Sprechern inszeniert. Hanna Matejka und Paula Berning agieren hier sehr charmant, es macht einfach Spaß, ihnen zuzuhören. Auch die Erwachsenen liefern gute Arbeit ab, besonders erwähnenswert empfand ich hier Matthias Matschke als Erzähler, Boris Aljinovic als Vater und Horst Bollmann als Opa.
Wer gut erzählte Hörspiele für Kinder mag, der darf - nein, sollte! - hier unbedingt einschalten. Eine sehr schöne Produktion mit hohem Unterhaltungs- und pädagogischen Wert - und das alles ohne Holzhammermoral!»
Ursendung: 26.12.2008
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 27.09.2020
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