Erzählt wird die Geschichte einer Ehe von ihrem tödlichen Ende her. "Ich habe ihm in die Augen geschossen", teilt die Ich-Erzählerin nüchtern mit. Lakonisch und kühl berichtet sie, was sie nun – nachdem alles geschehen ist – in ihrem Haushaltsbuch festhalten wird: Wie es zu ihrer Tat gekommen ist. "So ist es gewesen!" – Aber war es wirklich so? Was die Erzählerin, die ohne Namen bleibt, wie im Zeitraffertempo memoriert, ist allein ihre Version einer klassischen Dreiecksgeschichte. Da ist die eher aus der Not geborene Verbindung der jungen, einsamen Lehrerin vom Lande mit Alberto, einem erheblich älteren Sonderling. Von Beruf Anwalt, hat er nie verheimlicht, dass er eine andere liebt. Die Katastrophe nimmt unaufhaltsam ihren Lauf. Der lakonisch unterkühlte Bericht einer Gattenmörderin, das zweite Buch der Autorin, wurde bei seinem Erscheinen 1947 in Italien von der Kritik enthusiastisch aufgenommen. Bereits hier zeigte sich die literarische Handschrift der Autorin: eine beredte Kunst des Schweigens, der Auslassung und des Verzichts auf die große sprachliche Geste.
🔥 Hörspiel des Monats Juli 1996
Ursendung: 17.07.1996
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 04.03.2022
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