""Sie malen? Sie fischen? Sie malen und fischen?" – "Keines von beiden ... Ich simuliere, mein Lieber! In den Ferien simulieren alle: einer gibt vor, sich auszuruhen, ein anderer tut, als lebe er sich aus ..." – "Und Ärzte tun, als hätten sie uns alle auskuriert." – "Ich simuliere bewusst. In Wirklichkeit versuche ich mich im Nichtstun. Eine vertrackte Sache."
Ein Schriftsteller und ein Arzt begegnen einander am Meer. Sie gehen spazieren und geraten ins Gespräch, schweifen dabei ab, berühren die Themen Medizin und Biologie, Psychologie und Physiologie, Geschichte, Literatur und Kunst – und reden natürlich über das Allgemein-Menschliche ihres Alltags. Sie denken vor sich hin, zweifeln, schlagen Finten und greifen schnell wieder einen neuen Gedanken auf. Sie haben Spaß an ihren Einfällen, Improvisationen."
Paul Ambroise Valéry, (1871–1945), gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten französischenSchriftsteller des 20. Jahrhunderts. Neben Gedichtbänden wie z.B. "Die junge Parze" (1917), "Der Friedhof am Meer" (1920) veröffentlichte er Dramen, den Roman "Monsieur Teste" (1926) und literarischeDialoge wie "Die fixe Idee" (1931). Daneben zahlreiche Essays zur Dichtkunst.
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