Der Lehrer (Mulla) Nasrudin zieht als mythische Figur durch die islamische Kulturgeschichte und hält in unzähligen Anekdoten seine Nächsten wie sich selbst zum Narren – um uns unsere närrischen Ängste und Ambitionen vor Augen zu führen.
Die erste Assoziation, die sich heute im Westen beim Gedanken an den Islam einstellt, ist die des Fundamentalismus. Wenn sie auch nicht aus der Luft gegriffen ist, so ist sie doch dazu angetan, alte Feindbilder aufzufrischen und sowohl die eigenen, abendländischen Fundamentalismen, als auch die tatsächliche Variationsbreite der theologischen Haltungen innerhalb der islamischen Kulturgeschichte im Schatten der Verdrängung zu belassen.
Also etwa die Tatsache, dass der Begriff "Fundamentalismus" erstmals 1909 als christliches Anliegen im Zusammenhang mit einer von Reuben Archer Torrey herausgegebenen Schriftenreihe "The Fundamentals – A Testimony to the Truth" auftrat, die sich gegen liberale Theologie und insbesondere die historisch-kritische Methode wandte. Oder der Umstand, dass Vertretern der islamischen Mystik in der Vergangenheit von orthodoxer Seite zuweilen ein ähnliches Schicksal bereitet wurde, wie manchen islamkritischen Künstlern und Intellektuellen heute. Gerade die Mystik ist nicht harmlos gegenüber dem je eigenen Kulturraum, sie sucht eine Intensität, die institutionelle Rahmen und Machtstrukturen sprengt. Mit Musik und Riten, die beinahe drogenartige Wirkung haben. Und in manchen Spielarten mit einem Lachen, das den weltlichen Geltungswerten ihren Bierernst nimmt.
Idries Shah, 1924 in Indien geboren, stammte aus einer alten afghanischen Familie, deren Ursprung über die Familie des Propheten Muhammad hinaus bis auf die sassanidischen Herrscher Persiens zurückreicht. Shah wurde britischer Staatsbürger und war Mitbegründer des "Club of Rome". Sein Werk umfasst rund 30 Bücher, von denen mehrere als "Book of the Year" ausgezeichnet wurden. Darunter ist auch eine Sammlung von Nasrudin-Geschichten. Er verstarb 1996 in London.
Nusrat Fateh Ali Khan, 1948 in Pakistan geboren - war der grosse Meister des "Qawwali" genannten ekstatischen Sufi-Gesangs. Gelegentlich wird er auch als Pakistans Pavarotti apostrophiert, und das Musikmagazin Rolling Stone schrieb einmal, er habe "die beste Stimme der Welt". Er starb1997 in London.
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