Wegen schweren Raubmordes werden im Jahre 1860 die Eltern des dreizehnjährigen Pavel und seiner zehnjährigen Schwester Milada verurteilt. Der Vater zum Tode, die Mutter zu 10 Jahren Kerker. Die Kinder werden der Obhut des Dorfes Soleschau übergeben. Die Baronin, als Gutsherrin des Dorfes, nimmt sich des Mädchens an. Pavel wird bei dem Gemeindehirten untergebracht. Die Beziehung zu seiner Schwester ist das Einzige, was für Pavel Wert besitzt. Miladas Sparstrumpf soll der Grundstock sein für eine unabhängige Existenz, die Pavel mit der Kraft des Trotzes und der Hilfe des Lehrers Habrecht, dem einzigen Vorurteilsfreien des Dorfes, aufzubauen beschließt.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830-1916), die als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Erzählerinnen des 19. Jahrhunderts gilt, stammte väterlicherseits aus altösterreichischem, mütterlicherseits aus norddeutsch-protestantischem Geschlecht. Sie heiratete 1848 ihren Vetter Moritz, Professor an der Ingenieur-Akademie in Wien, später Feldmarschallleutnant und Mitglied der Akademie der Wissenschaften - 1856 zogen sie dauerhaft nach Wien. 1879 machte die Sammlerin von Formuhren eine Uhrmacher-Ausbildung, was für eine Frau damals ungewöhnlich war. Als Schriftstellerin wurde Ebner-Eschenbach mit ihrer Erzählung "Lotti die Uhrmacherin" (1880), mit den Aphorismen (1880) und mit den Dorf- und Schlossgeschichten (1883), zu denen auch die Novelle "Krambambuli" gehört, bekannt. 1887 erschien ihr Roman "Das Gemeindekind". 1898 wurde sie mit dem höchsten Zivilorden Österreichs, dem Ehrenkreuz für Kunst und Literatur, ausgezeichnet und war 1900 erster weiblicher Ehrendoktor der Wiener Universität.
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