Eigentlich ist es ja nicht einzusehen, dass es wieder einmal oder immer noch statt der Liebe der Wettstreit sein soll, durch welchen dem Sieger die Königstochter versprochen wird. (Schließlich sollte sie doch alleine entscheiden können.) Aber immerhin ist es statt der Waffenkunst die Sangeskunst, zu der hier die Wettstreiter im Hasenstaat Lamprechts VII. antreten. Und dass der Junghase Lodengrün (für den auch das Herz der Königstochter zu schlagen durchaus bereit ist) nicht nur durch seinen Gesang das Ohr der Majestäten und des Publikums überzeugt, sondern nebenbei (oder hauptsächlich) den Schwindel und Betrug des mächtigen Gesangsministers und des vermögenden Direktors Wackelohr entlarvt, gibt am Schluss dann doch noch - schließlich sind wir im Märchen - auch der Liebe und der Hoffnung eine Chance.
hoerspielTIPPs.net:«James Krüss´ Faible ist ja das Spielen mit der Sprache. Bei den legendären "Heidehasen" steht dies allerdings nicht so deutlich im Mittelpunkt, wie es bei vielen anderen seiner Werke der Fall ist. Hier geht es mehr um den reinen Märchenplot und die Musik. Letztere ist zum Teil im bewußt schaurigen und lamentierenden Bänkelgesang gehalten, so dass man, zumindest, wenn man das Hörspiel erstmals als Erwachsener hört, schon etwas befremdet sein dürfte. Kinder werden es aber lieben - so zeigt zumindest der Selbstversuch bei den familieneigenen Testhörern in der Zielgruppe. Auch die kleinsten Hörer düften hier jede Menge Spaß an dieser kurzweiligen Geschichte haben. Ihnen kommt man zudem mit einer angemessenen Spielzeit entgegen, die dem recht einfachen Plot durchaus genügt.Die Umsetzung ist schön schräg und wartet mit ein paar sehr hörenswerten Stimmen auf. Beispielsweise sprechen Charles Regnier und Werner Lieven die beiden Gegenspieler von "Heldentenor" Franz Muxeneder. Highlight ist aber Klaus Havenstein als Moritatensänger, der hier schaurig-schön durch die Geschichte führt.Ein tolles Hörspiel für klein(st)e Hörer und natürlich für alle, die Spaß an nostalgischen Produktionen haben.»
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 07.09.1952
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