Der einst große reißende Strom ist heute fast versiegt. Einst reichte er von China bis zu seiner Einmündung in den Aralsee. Seit Jahrtausenden bringt der Fluss, der auf Persisch Amudarya heißt und in der Antike Oxus hieß, kulturelle Reichtümer hervor. Der Fluss ist Fundort der legendären Schätze des Achämidenreiches im 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr., der antike griechische Geschichtsschreiber Polybios macht in ihm im 2. Jahrhundert v. Chr. den Orientierungspunkt der Nomadenvölker aus und in mittelalterlichen arabischen und muslimischen Quellen erscheint er als einer der vier Flüsse des Garten Eden. Marc Sinan bereiste seinen alten Lauf von Usbekistan aus bis zum Aralsee. Auf der Grundlage von field recordings und dokumentarischen Aufnahmen immer noch praktizierter alter Musik- und Liedtraditionen beschwört er diesen legendären Fluss über eine kammermusikalische Suite aus dem Geiste der Moderne. Eine akustische Reise-Archäologie entsteht jenseits von traditioneller Weltmusik.
Marc Sinan, geboren 1976 in München als Sohn einer türkisch-armenischen Mutter und eines deutschen Vaters, lebt als Gitarrist und Komponist in Berlin. Zahlreiche Solokonzerte und CDs. Seit 2002 entwickelt er Fusionkonzepte jenseits klassischer Weltmusk. Er arbeitet seit 2008 mit den Dresdner Symphonikern zusammen, u. v. a. "Hasretim – eine anatolische Reise" (2011 Sonderpreis der Deutschen UNESCO Kommission).
Ursendung: 05.05.2015
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 14.09.2017
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