Im Wohnzimmer der Familie Graff, im elsässischen Münstertal, hängt das Bild des Vaters in französischer Uniform. Doch dann ist der Vater in deutscher Uniform in Ostoberschlesien gefallen. Wie kam das? Vater Martin, Elsässer, kämpfte als französischer Soldat 1939–1940 gegen die Nazis. Hitler annektierte das Elsass 1940 und zwang die Elsässer, die Uniform zu wechseln. Am 8. Mai 1945 meldete Schorschi, der Freund von Martin, der Ehefrau Marie-Louise, dass ihr Mann am 3. Februar 1945 bei Bielitz in den Beskiden, Polen, gefallen sei. Der Sohn, auch ein Martin, war damals sechs Monate alt. Siebzig Jahre später bekommt er aus Polen einen Hinweis, dass ein Elsässer namens Graff nach dem Krieg dort gewohnt habe. Sohn Martin lässt die Hoffnung nicht mehr los: Hat sein Vater vielleicht doch überlebt? Warum kam er nach dem Krieg nicht in seine Heimat zurück, warum hat er sich nicht mehr gemeldet?
Martin Graff, geboren 1944 in Munster im Elsass, im Département Haut-Rhin. Studierte Theologie, Philosophie und Romanistik in Straßburg. Ist evangelischer Theologe, Autor, Journalist und Filmemacher. Bislang schrieb er 20 Bücher, drehte mehr als 200 Fernsehfilme – und wurde ausgezeichnet mit dem deutsch-französischen Journalistenpreis und dem deutschen Wirtschaftsfilmpreis. Für den SWR inszenierte er 2012 das elsässische Mundarthörspiel "D´r Seelahiater" nach dem Roman von Pierre Kretz und 2014 das Regionalhörspiel "Lieben und Sterben auf der Grenze, im Münstertal 1914–1918".
Ursendung: 09.05.2015
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 31.07.2022
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