Er wollte eigentlich eine Unilaufbahn einschlagen. Jetzt arbeitet er in einem miesen "Sauladen" in der Vorstadt. Seit 20 Jahren lebt er in Paris, die Doktorarbeit ist immer noch nicht fertig, und mehr als 18 Quadratmeter Wohnfläche sind nicht drin. Aber zu Hause ist er eh selten, denn er verbringt drei bis vier Stunden pro Tag in Metro oder S-Bahn. Während die Franzosen sich langen Abendessenritualen hingeben, liebt er seine Mahlzeiten kalt und aus der Dose. Und er jammert auch nicht, wenn er drei Mal im Jahr von den hochprofessionellen Pariser Dieben nach allen Regeln der Kunst ausgenommen wird."La vie en rose - Vom Leben und Überleben in Paris" erzählt von einem Menschen, der in einer engen, lauten, überfüllten Stadt nicht unterzugehen versucht, und zeichnet über eine mitunter ins Groteske kippende Perspektive das Porträt einer Stadt, die es einem nicht leicht macht, aber der man dennoch verfallen kann - wenn man die richtige Einstellung hat.
🔥 1. Preis Berliner Hörspielfestival
...