Wer einmal aus dem Blechnapf fristt:
Zu den großen sozialkritischen Romanen Falladas gehört auch der 1934 erschienene "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt", der seine eigenen Haftstrafen verarbeitet. Er schildert die tragische Geschichte des ehemaligen Häftlings Willi Kufalt, der nach seiner Entlassung nicht wieder in die Gesellschaft zurückfindet. Er erfährt nur erneute Demütigungen und stößt auf Mißtrauen und Ablehnung. Erst als er seine Zeit im Gefängnis verschweigt, findet er eine Bleibe und Arbeit. Schließlich lernt er Hilde kennen, eine junge Frau, die mit ihrem unehelichen Sohn bei ihren Eltern lebt. Sie ahnt nichts von seiner Vergangenheit und verlobt sich mit ihm. Für eine Weile scheint es so, als könnte er eine ehrbare Existenz aufbauen. Dann wird Kufalt zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt. Als seine Unschuld bewiesen wird, hat er die Hoffnung auf ein normales Leben längst aufgegeben. Er schlägt nun ganz bewußt die kriminelle Laufbahn ein - und als er gefaßt und vor Gericht gestellt wird, nimmt er das Urteil beinahe erleichtert auf: das Gefängnis erscheint ihm als sein eigentliches Zuhause.
Die Quangels:
Keiner wäre eher geeignet, seine Stimme gegen Diktatur und Staatsbürokratie zu erheben, als der 1947 verstorbene Dichter Hans Fallada, der hier den zähen, aber aussichtslosen Kampf einer Berliner Arbeiterfamilie gegen Hitlers Staatsmaschinerie schildert.
Hans Fallada (1893-1947), eigentlich Rudolf Ditzen, gehört zu den bekanntesten deutschen Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 18.07.1951
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 19.10.2015
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