Max Oppenheimers Gemälde ´Das Klingler-Quartett´ von 1917 zeigt das weltberühmte Quartett als ein Ineinander verschränkter Hände und Instrumente. Es zeigt den besonderen Moment, in dem Schönheit entsteht – über alle nationalen, religiösen oder kulturellen Grenzen hinweg. Ein fragiler Moment: Damals endete er mit dem Ersten Weltkrieg. Das Quartett, das aus Staatsbürgern einander nun bekriegender Nationen bestand, musste sich auflösen. Ähnlich verschränkt wie die Hände auf dem Gemälde sind in ´Metamorphosen´ die Geschichten von fünf Musikern aus verschiedenen Kontinenten, die im heutigen Berlin zusammen musizieren. Ihre biografischen Miniaturen, Abbild der Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, werden zur Allegorie auf dem unvollendeten Weg Europas zu einem Raum friedlichen, toleranten Miteinanders.
Heike Tauch arbeitet als Autorin und Regisseurin. Florian Goldberg schreibt Sachbücher sowie Hörspiele und arbeitet als Coach. "Metamorphosen" wurde unterstützt durch die Film- und Medienstiftung NRW 2013.
Ursendung: 30.06.2015
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