Sie sind klug, gut ausgebildet und leben in prekären Verhältnissen, weil auch das x-te Praktikum kein Geld bringt. Sie verkaufen selbstgekochte Drogen im Internet, schreiben Mode-Blogs und steigern den Marktwert ihres Körpers im Fitnessstudio, obwohl sie den Markt verachten. Sie kommunizieren unablässig per Skype, SMS, Chat oder Telefon, und doch bleibt da ein Gefühl von überwältigender Einsamkeit. - Eine junge Frau bilanziert ihr bisheriges Leben: früher Mitglied einer brutalen Mädchengang, heute friedlich Yoga, früher unbeholfenes Knutschen mit Jungs im Zeltlager, heute Gender-Fragen und die Projekte "Sex" und "Liebe" mit Männern oder Frauen, früher hochfliegende Ideale, heute Pragmatismus. Sehnsucht ist etwas, das man hauptsächlich aus Filmen kennt, Fa-milie ein Verbund, den man sich selbst zusammenstellt, und immer lauert draußen die Welt, stellt Forderungen und diktiert Bilder, denen man unmöglich genügen kann. - Gnadenlos und mit großer Zärtlichkeit porträtiert Sibylle Berg vier Frauen Anfang Zwanzig, die - schwankend zwischen Aggression und Apathie, Aufbruch und Abgeklärt-heit - unsicher sind, wofür sie kämpfen sollen, und bei denen schon das Wort "wir" für berechtigte Skepsis sorgt. - "Und jetzt: Die Welt" wurde von der Zeitschrift "Theater heute" zum deutschsprachigen "Stück des Jahres 2014" gewählt.
Sibylle Berg, am 2. Juni 1962 in Weimar geboren, verließ 1984 die DDR und lebt heute in Zürich. Seit ihrem Debüt "Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot" 1997 hat sie eine Vielzahl von Bücher veröffentlicht. Ihre Theaterstücke ("Helges Leben", "Hund, Frau, Mann", "Hauptsache Arbeit!", "Nur Nachts", "Die Damen warten", "Angst reist mit", u. v. a.) werden an zahlreichen Bühnen im In- und Ausland gespielt.
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