Heinz ist Ausfahrer, Anni Verkäuferin in einer Lebensmittelfirma. Es geht ihnen nicht übermäßig gut, aber auch nicht schlechter als den meisten: Die Wohnung ist eingerichtet, ein Farbfernseher ist angezahlt, sogar zu einem Kleinwagen hat das gemeinsame Einkommen gereicht. Diese kleine Idylle gerät in Gefahr als Anni ungeplant schwanger wird. Die beiden leben in einer Gesellschaft, die Besitz und Konsum zum sozialen Wertmaßstab erhebt. Alles, was die Konsumleistung einschränkt – also auch ein Kind – kann in solcher Umgebung zum Störfaktor werden und zum Auslöser für Unvorhergesehenes.
"Seit etwa Herbst 1971 stört mich das Extreme in meinen Stücken, dass Beispiele, an denen allgemein gesellschaftliche Mängel angeprangert werden, immer an Extremen abgehandelt werden. So habe ich also begonnen, um der größeren Verständlichkeit willen, mich mit dem Durchschnitt zu befassen und ihn zu beschreiben." (Franz Xaver Kroetz)
Franz Xaver Kroetz, geb 1946 in München, Dramatiker, Schauspieler, Regisseur. Auszeichnungen, u. v. a. Ludwig-Thoma-Medaille (1971), Adolf-Grimme-Preis in Gold (1987 - für seine Rolle in Kir Royal), Bert-Brecht-Preis der Stadt Augsburg (1995). Stücke, u. v. a. Wildwechsel (1971), Der Drang (1994), Das Ende der Paarung (2000). Hörspiele, u. v. a. Bilanz (NDR/WDR 1972 - ORF 1977), Inklusive (SWF 1972), Das Nest (BR/RIAS 1976), Nicht Fisch Nicht Fleisch (SFB/WDR 1982).
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