Seit Jahren geht Elsa Roth auf den Friedhof, um das Grab zu pflegen. Und seit Jahren starrt sie auf die Fotografie, auf der ein kleines Mädchen zu sehen ist, das zwischen einer Frau und einem Mann steht. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Nur noch daran, wie diese Frau und dieser Mann auf dem schlammigen Weg immer weiter zurückblieben, während sie selbst von einer Fremden fortgezogen wurde. Das war im Mai 1941, irgendwo zwischen Polen und Deutschland. Manchmal verwandeln sich die Namen auf dem fremden Grabstein in diejenigen ihrer Eltern.
Adolf Schröder (1938 – 2008) lebte in Hamburg, verdiente seinen Lebensunterhalt mit Schreiben und Taxifahren.
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