Frank Mol, technischer Redakteur des Pharmaunternehmens "Beeep", beschäftigt sich tagtäglich mit Texten, die sonst kaum jemand liest: Mit Beipackzetteln. Und er hat durchaus Spaß dabei: Er sammelt die irrsinnigsten Stilblüten und phantastischsten Nebenwirkungen, die er in den Packungsbeilagen finden kann. Ein unterhaltsamer Job. Doch Frank Mol ist krank. Er weiß es genau. Die Symptome sind eindeutig. Nicht nur die Beipackzettel geben ihm Recht, auch die Recherchen in Medizinportalen und Selbsthilfe-Blogs bestätigen seine schlimmsten Befürchtungen. Wie gut, dass es die verschiedenen Hustenarten als mp3 gibt! Und Bilder und Beschreibungen von absolut allen Krankheiten dieser Welt. Das medizinische Know-how der Internet-Community scheint deutlich größer zu sein als das seiner Ärzte, denn die glauben ihm nicht. Diagnose: Psychosomatisch. Nächster Arzt. Von der Internet-Recherche führt der Weg über Ärztehopping und Münchhausen-Syndrom zum Cyberchonder, dem (ein-)gebildeten Kranken des 21. Jahrhunderts. Aber Frank Mol ist krank. Wirklich.
Matthias Kapohl, Jahrgang 1972, studierte Film, Theater und Literatur in Köln. Sein Hörspieldebüt als Bearbeiter und Regisseur von "Vincent" nach dem Roman von Joey Goebel (WDR 2008) wurde Hörspiel des Monats März 2008. Das Manuskript zu "Cyberchonder" wurde von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen mit einem Autorenstipendium gefördert.
hoerspielTIPPs.net:«Eine etwas skurille Geschichte, die aber einen nicht unbedingt aus der Luft gegriffenen Hintergrund hat. Die schöne neue digitale Welt eröffnet nahezu jedem neue Möglichkeiten. Das gilt auch für die Hypochondrie, wie uns Matthias Kapohl mit diesem sehr interessanten, mit wunderbarem Augenzwinkern erzählte Geschichte.
Die Umsetzung bedient sich zwar moderner Mittel, diese führen zum Glück aber das Stück nicht auf den Weg des künstlerischen Hörspiels. Sie folgt einer geraden Erzählstruktur und baut sich, entsprechend der Steigerung von Frank Mols Krankheit immer dichter auf. Sehr gelungen sind die Einsätze der diversen Quellen und Anregungen aus dem Netz, die auf den Protagonisten regelrecht einprasseln, eine gelungene Umsetzung der überbordenden Information.
Eine Geschichte, bei der man sich fast ärgert, dass man nicht selbst darauf gekommen ist. Originell, unterhaltsam und witzig erzählt und doch im Kern ein ernstes Thema - Hier darf man gerne Einschalten!»
Vorstellung im OhrCast
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 10.11.2019
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