Der sich kontinuierlich entwickelnde Zusammenhang des menschlichen Eindringens in die Wüsten- und Tundra-Regionen Australiens und unser Verständnis dieser radikalen und faszinierenden Lebenswelt stecken das Themenfeld dieses Experimentes ab. Wie die Polarregionen, die tiefen ozeanischen Gräben und die dichtesten tropischen Regenwälder, so ist die Wüste eine Umgebung, die kaum Möglichkeiten für eine dauerhafte Besiedlung bietet. Ihre äußere Erscheinung offenbart dem geistigen Auge eine leblose, sandige Tundra, auf der sich keinerlei Form des Lebens ansiedeln kann. Aber wenn wir es, jenseits der Makro-Ansicht, genauer untersuchen, erscheint ein reiches, dichtes Ökosystem, eines, in dem das Überleben durchdringt. Letztlich aber müssen sich alle Tiere anpassen, mit den Jahreszeiten wandern, oder sie gehen unter. Es sind diese Bedingungen, die ein unglaublich reiches Schallfeld zur Folge haben, eines, übersät mit Anklängen an die Menschheit, Siedlungen und Erkundungen, gewaltige Explosionen von Flora und Fauna, eines, das den dynamischen Charakter dieser extremen Umgebungen widerspiegelt. Die beiden Autoren schreiben hierzu: " ... Ausgangspunkt ist die akustische Thematisierung unterschiedlicher gescheiterter Versuche menschlicher Eingriffe und die darauf erfolgte Verdrängung des Menschen durch die Natur in diesen Gebieten. Im Rahmen mehrwöchiger Aufenthalte im Jahr 2015 entlang der historischen Telegraphenlinie zwischen Adelaide und Alice Springs sowie deren Umgebung sind wir in die akustischen Welten diverser menschlicher Hinterlassenschaften eingedrungen ..."
Werner Dafeldecker, geboren 1964 in Wien, lebt als Musiker und Komponist in Berlin. Er studierte zunächst am Wiener Konservatorium Kontrabass und ist an verschiedenen Improvisations-, Elektronik- und crossover-Projekten beteiligt, u. v. a. im Ensemble "Polwechsel". Seine musikalischen Projekte werden oft von äußeren Einflüssen wie Architektur, Wissenschaft, Fotografie und Film abgeleitet. Zuletzt entstand für den SWR das international vernetzte Soundscape "periodical phenomena".
Lawrence English, geboren 1976, lebt als Komponist, Medienkünstler und Kurator in Brisbane/Australien. In einer Reihe von ästhetischen Untersuchungen erforscht seine Arbeit die Politik der Wahrnehmung und wirft Fragen des Umfeldes, der Wahrnehmung und der Erinnerung auf. Er gilt als einer der einflussreichsten australischen Klangkünstler, sowohl was seine eigenen Arbeiten angeht als auch in seiner Tätigkeit.
Ursendung: 01.03.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.03.2016
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