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Traumprotokolle

ein Hörspiel von Theodor W. Adorno, BR 2016


⏰ 52 Min.

🎬 Regie: Georg Zeitblom

🎤 Mit: Andreas Dorau

""Unsere Träume sind nicht nur als ‚unsere‘ untereinander verbunden, sondern bilden auch ein Kontinuum, gehören einer einheitlichen Welt an, so etwa wie alle Erzählungen von Kafka in ‚Demselben‘ spielen." Adorno notierte diesen Gedanken Anfang 1956. Die Bedeutung des motivischen Zusammenhangs der Träume ließ ihn eine Reihe von ihnen auswählen und für eine Publikation vorbereiten, die zu seinen Lebzeiten nicht mehr erschien. Der Zeitraum der ausgewählten Träume umfasst rund 35 Jahre – von Januar 1934 bis April 1969. "Die Traumprotokolle, aus einem umfangreichen Bestand ausgewählt, sind authentisch. Ich habe sie jeweils gleich beim Erwachen niedergeschrieben und für die Publikation nur die empfindlichsten sprachlichen Mängel korrigiert" – so Adorno. Es sind knapp gehaltene, sehr pointiert geschriebene Zusammenfassungen von Angst- und Alpträumen, libidinösen Träumen, Träumen, die den träumenden Autor beim Erwachen laut auflachen lassen "über den vermeintlich genialen Witz" sowie nicht selten von Träumen, die Begriffe und deren Bedeutungen nicht mit kategorisierender Ratio sondern mit einer bildhaften Traum-Logik reflektieren. Sie geben Einblick in die inneren Welten eines Philosophen, der sein theoretisches Denken immer als außerordentlich nah an seinen künstlerischen Intentionen empfand. "Die radiophone Umsetzung der Traumprotokolle mit Andreas Dorau versucht die Spur der Träume aufzugreifen und auf einer Soundebene umzusetzen: Erratisch, mit wenigen Referenzpunkten. Aufgebaut auf einige wenige Loops und Samples, setzt sich ein akustischer Prozess in Gang. Ein nieselndes Rauschen, ein Nebel aus Knistern und Knacken, wie von einer abgespielten Nadel in der Auslaufrille. Die fragmentarischen und stark bearbeiteten Klänge eines Streichquartetts, eines treated Pianos und der menschlichen Stimme prägen das Hörstück. Unterbrochen nur von Ort- und Zeitangaben tauchen Melodiefragmente aus einem Fluss aus Tonmaterial und Geräuschen auf, mit einer Stimme die sich daraus hervorschält und wieder zurückzieht". (zeitblom)"

Theodor W. Adorno (1903–69), Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker, Komponist. Mit64Max Horkheimer Hauptvertreter der der Frankfurter Schule. Kindheit in Frankfurt a. M., 1921–23 Studium der Philosophie, Soziologie, Psychologie und Musikwissenschaft in Frankfurt. 1924 Promotion über Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie. 1925/26 Studium der Musiktheorie und Kompositionslehre bei Alban Berg und Arnold Schönberg in Wien. 1929–30 Redakteur der Kulturzeitschrift Anbruch. 1931 Habilitation und Privatdozent an der Universität in Frankfurt. 1933 Lehrverbot. 1938 Emigration in die USA und Mitarbeiter des Institut für Sozialforschung. 1947 mit Max Horkheimer Veröffentlichung der Dialektik der Aufklärung. 1949 Rückkehr nach Frankfurt und außerplanmäßige Professur für Sozialphilosophie sowie Leitung des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt. 1956–69 Ordinarius für Soziologie und Philosophie der Universität Frankfurt.
Werke, u. v. a. Dialektik der Aufklärung (mit Max Horkheimer, 1947), Philosophie der neuen Musik (1949), Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben (1951), Einführung in die Musiksoziologie. Zwölf theoretische Vorlesungen (1962), Negative Dialektik (1966). Posthum veröffentlicht, u. v. a. Ästhetische Theorie (1979), Probleme der Moralphilosophie 1963 (1996), Vorlesungen über negative Dialektik. Fragmente zur Vorlesung 1965/66 (2003), Traumprotokolle (2005).

Ursendung: 03.04.2016

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 25.07.2019

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