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Die Entstehung der Erde ist der Urknall unserer Welt – die sich bald in Vulkanen, Lavaströmen und ersten Grabenbrüchen im Meer auszubilden beginnt. Das erst vor 20 Millionen Jahren über den atlantischen Rücken gehobene Island ist ein Modell dieser Landgewinnungsprozesse. Ausgedeutet werden sie von dem Vulkanologen Einar Sigursson, der in Stykkisholmur ein Museum aufgebaut hat, in dem auch all die Lebensformen ausgestellt werden, die das Mineralische in ihrem Namen tragen: von der Bernsteinmakrele über den Kaisergranat oder den Kupferstecher bis zu den Schwefelbläschen. Dabei wird augenfällig, dass alles Organische aus dem Anorganischen entstand – das aber das Leben seinerseits diesen mineralischen Urgrund wieder veränderte. Ohne Leben bestünde das Gestein der Erde aus etwa 1.500 Arten von Mineralien: durch seinen Einfluss verdreifacht sich diese Zahl – hin zu Halbedelsteinen, die sich nur in Reaktion auf Stoffwechselprodukte des Lebens bilden, oder sogenannten Bildsteinen, die gemalten Landschaften täuschend ähnlich scheinen. Und auch das Leben bildet Steinernes in sich: es scheidet es aus als Narrengold, Bakterien bilden Magnetit, das Zinnkraut lagert Silica ein. Erzählt wird all dies von Karen Lender, einer holländischen Biochemikerin, die gerade erfahren hat, dass sie Bustkrebs hat, vor ihrer Chemotherapie Island bereist, um irgendwie mit ihre Krankheit fertigzuwerden, und dabei Einar Sigursson begegnet.
Raoul Schrott, geb. 1964, arbeitet als Autor und Übersetzer. BR-Hörspiele:, u. v. a. Hotels – Ein akustisches Tryptichon (gemeinsam mit Klaus Buhlert, 1995, Hörspiel des Jahres), Erfindung der Poesie (mit HR/ORF 1997), Gilgamesh (2001), Tristan da Cunha (2003).
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Erste Erde Epos
Ursendung: 14.03.2015
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 14.03.2015
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