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Den im Augenblick plausibelsten Theorien zum Ursprung des Lebens zufolge bildete es sich am Meeresgrund in sogenannten Weißen Rauchern: Heißwasserkaminen, in denen das aufsteigende Süßwasser mit dem kalten Meereswasser reagiert und feinporige Schlote bildet. Die in diesen Poren ausgefällten Mineralien dienen als Katalysatoren für die Verkettungen von organischen Molekülen, die darin irgendwann beginnen, sich selbst zu reproduzieren, von den Poren geschützt wie von einer Zellhülle, um sich daraus loszulösen und als erste Mikroben freizuschwimmen. Finden sich diese Heißwasserkamine sonst in tausenden von Metern Meerestiefe: außer in einer Bucht im Norden Islands, wo sie bis knapp unter die Oberfläche reichen. Karen Lender taucht mit einem Berufstaucher zu ihnen hinunter, um über diesen Ursprung des Lebens auch das Krebsgeschwür in ihrer Brust zu fassen, Leben als Stoffwechsel zwischen Organischem und Anorganischem zu begreifen. Während Einar Sigurrson vom Phosphor erzählt, dessen Reaktionsfreudigkeit elementaren Anteil an den sogenannten Krebszyklen hat, die das Leben antreiben und erhalten: Sigurrson schildert seine Entdeckung durch den deutschen Alchemisten Brandt, wie er selbst im Studium aus Harn Phosphor zu gewinnen suchte, und vom Phosphoreszieren, dessen Nachtleuchten all die unsichtbaren Stoffwechsel in uns veranschaulicht.
Raoul Schrott, geb. 1964, arbeitet als Autor und Übersetzer. BR-Hörspiele:, u. v. a. Hotels – Ein akustisches Tryptichon (gemeinsam mit Klaus Buhlert, 1995, Hörspiel des Jahres), Erfindung der Poesie (mit HR/ORF 1997), Gilgamesh (2001), Tristan da Cunha (2003).
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Erste Erde Epos
Ursendung: 21.03.2015
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 21.03.2015
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