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Die amerikanische Kunsthistorikern Frances Wolfs hat die Ausstellungen des russischen Pop-Art Duos Komar & Melamid betreut, die ihre Bilder aufgrund der Ergebnisse von Meinungsforschungsinstituten konzipierten: Sie brachten auf die Leinwand, was weltweit an Landschaftshintergründen und Menschen wie Tieren darin gewünscht wurde. Dieses Malen nach Zahlen gibt letztlich Prägungen wieder, die auf die Umweltbedingungen zurückgehen, unter denen sich die Menschenaffen langsam zum Homo sapiens zu entwickeln begannen. Deren Spuren geht Wolfs auf ihren Wanderungen nach – von den 3,7 Millionen Fußabdrücken im tansanischen Laetoli über die 1,8 Millionen Jahre alten Schädel des Homo erectus, der bei seiner Ausbreitung erst den georgischen Kaukasus und darauf Spanien erreichte, hin zu den Fährten, die er dabei hinterließ: sie blieben in der Vulkanasche nördlich von Neapel erhalten und kommen weiterhin bei Ebbe an englischen Stränden zum Vorschein. Bei all dem steht im Vordergrund, wie uns der aufrechte Gang zu dem machte, was wir sind: von der Gestalt unseres Körpers bis zu jener der Steinwerkzeuge, von ersten Formen von Kunst bis zu dem kulturellen Superorganismus, als der sich unsere heutige Zivilisation darstellt. Wobei wir alle diese Spuren nun mit demselben Blick auf Symboliken deuten wie unsere Kunstgemälde.
Raoul Schrott, geb. 1964, arbeitet als Autor und Übersetzer. BR-Hörspiele:, u. v. a. Hotels – Ein akustisches Tryptichon (gemeinsam mit Klaus Buhlert, 1995, Hörspiel des Jahres), Erfindung der Poesie (mit HR/ORF 1997), Gilgamesh (2001), Tristan da Cunha (2003).
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Erste Erde Epos
Ursendung: 11.06.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 11.06.2016
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