Adrian, ein junger Nachfolger der Hippie-Generation, hat noch über seinen selbstgewählten Tod hinaus große Wirkung auf die Familie seiner Freundin Petra. Petra liebte ihn, weil seine Art leise und freundlich war, weil er ihr sehr imponierte mit seiner unkonventionellen Lebensweise und Denkungsart. Für Petras Eltern war er die leibhaftige Provokation. Er stellte schon allein durch sein Aussehen ihre Zwänge infrage und erschütterte durch seine Forderung nach der Selbstbestimmung jedes einzelnen ihre bis dahin unreflektiert funktionierende Existenz. Die Mutter fängt an, Fragen zu stellen an ihre Ehe, ihr Hausfrauendasein, an die Vorstellung von Glück und Lebenssinn. Ihre eigenen Fragen verwirren sie so sehr, daß sie keinen andern Ausweg mehr sieht als die Flucht aus der Familie.
Wolfgang Schiffer, geboren am 5.5.1946 am Niederrhein, lebt in Köln. Neben Romanen, Erzählungen und Berichten hat er in den 1970/80er-Jahren zahlreiche Hörspiele geschrieben. Für seine Übersetzungen und als Herausgeber isländischer Literatur erhielt er das "Ritterkreuz des Isländischen Falkenordens". Ab 1975 arbeitete er beim WDR, zuerst als Hörspielredakteur, von 1991–2011 als Hörspielleiter.
Ursendung: 11.05.1980
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