Ein kleiner Bahnhof in einem kleinen Ort in Süddeutschland zu Dampflokzeiten. Das Personal: Der Stationsvorstand, ein "Hiesiger", seine Frau, etliches älter als er und "nicht von hier", nebst ihrem Bruder, der Wirt des Gasthauses, die Tochter des Wirts, die Bedienung, Reisende, Fremde, und natürlich das Dorf, in dem sich alle als "seit jeher von hier" fühlen. Ein ganz normaler kleiner Ort eben. Nun geschieht etwas, was die gewohnte Ordnung durcheinanderbringt: Der pflichtbewusste Stationsvorstand versäumt es, ein Signal für den durchfahrenden Eilzug zu geben. Ein Zugunglück mit Toten und Verletzten ist die Folge. Der von allen geschätzte Stationsvorstand wird verhaftet, kommt aber durch die Falschaussage Annas, der Tochter des Wirts, wieder frei. Ein großes Fest wird gefeiert. Danach sagt seine eigene Frau gegen ihn aus. Die Stimmung beginnt zu kippen, bis eine regelrechte Jagd auf ihn losgeht.
Ödön von Horváth, geboren 1901 in Fiume, dem heutigen Rijeka / Kroatien, verbrachte seine Kindheit, aufgrund des Diplomatenberufs seines Vaters, in Belgrad, Budapest, Pressburg und München. Zwischen 1924 und 1933 hielt er sich überwiegend im Landhaus der Familie in Murnau am Staffelsee auf. Hier entdeckt er seine literarischen Motive, entwickelt sein neues Volkstheater und seine Form der Mundart. Tragik und Ironie kennzeichnen seine Theaterstücke. 1938 entschließt er sich zur Emigration nach Amerika. Auf dem Weg dorthin will er am 1. Juni in Paris über die Verfilmung von "Jugend ohne Gott" verhandeln. Am selben Tag wird er auf den Champs-Élysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen.
Ursendung: 04.06.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 04.06.2016
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