Immer, wenn die Großmutter Hagebuttentee getrunken hat und ihr Pfeifchen raucht, fallen ihr die wunderlichsten Dinge ein. Meist ist dann die Rede von goldenen Bohnen (oder waren es goldene Körner?), deren Besitz glücklich machen kann. Anna-Barbara soll sich nach ihnen auf die Suche begeben. Doch Anna-Barbara möchte viel lieber einen Liebsten suchen.
So entsteht in Großmutters und Anna-Barbaras Phantasie die seltsamverworrene Geschichte vom liebenswürdigen Fritz, der Ausflüge ins Land der Phantasie unternimmt, aber im entscheidenden Moment kein Brot besitzt und vom dürren Hans Geiz, der unter der Erde wohnt und die goldenen Bohnen allzu teuer bezahlt haben will...
Rudolf Ditzen alias Hans Fallada, (1893, Greifswald - 1947, Berlin), hatte eine von heftigen Auseinandersetzungen mit dem autoritären Vater, einem preußischen Landrichter, geprägte Jugend. 1899 zog die Familie nach Berlin, 1909 nach Leipzig (Carola-Gymnasium). Fallada war ein Außenseiter, begehrte auf, schwärmte für Oscar Wilde. Mit 18 Jahren kam er nach Rudolstadt. Das dortige Fürstliche Gymnasium musste er ohne Abschluss verlassen. Er und sein Freund hatten sich das Leben nehmen wollen. Der Freund starb, Fallada überlebte schwer verletzt, kam in eine psychiatrische Anstalt. Immer wieder hatte er Probleme mit Alkohol und Drogen. 1920 schrieb er seinen ersten Roman. Den Künstlernamen Hans Fallada wählte er in Anlehnung an zwei Texte aus den Sammlungen der Brüder Grimm. Einmal handelt es sich um das Märchen vom glücklosen Hans im Glück, zum anderen um das Märchen Die Gänsemagd, in dem vom Pferd Falada berichtet wird, das auch nach seinem Tod noch die Wahrheit sagt, bis die betrogene Prinzessin zu ihrem Recht kommt. Anfang der 1930er Jahre begann Hans Falladas schriftstellerischer Erfolg. Auf dem Landgut in Carwitz, das er sich und seiner Familie gekauft hatte, schrieb er neben seinen berühmten Romanen wunderschöne Geschichten für Kinder, wie 1938 die "Geschichten aus der Murkelei".
Ursendung: 15.11.1980
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