Nicht nur sein letzter Fall, auch sein bevorstehender Geburtstag nagen an Hauptkommissar Nebe. Als er am Morgen seines Fünfzigsten aufwacht, beschließt er, sein Leben zu ändern und – wendet sich an eine Partnerschaftsvermittlung. Die Aufforderung, ein Profil seiner selbst zu erstellen, stürzt ihn in eine weitere Krise. In der Nacht wollen zahlreiche Rotenburger eine Art UFO über der Stadt gesehen haben. Und am nächsten Morgen entdeckt man die Leiche einer Frau in einem schwer zugänglichen Waldstück, sie ist nicht zu identifizieren, und es gibt keinerlei Spuren. Aber es meldet sich eine Zeugin, eine Ohrenzeugin, Clara. In die sich Nebe sofort verliebt. Die so bezaubernde wie rätselhafte Frau befasst sich mit den Morgengesängen verschiedener Vogelarten und macht dazu automatische Tonaufnahmen im Wald, ähnlich der Fotofallen für scheue Wildtiere. Nebe hört sich fasziniert diese Aufnahmen an und versucht, die einzelnen Geräusche zu entschlüsseln und zusammenzufügen. Manches hört sich an wie das Entweichen von Gas ... Viele Fragen, viele Geheimnisse, aber welche Geschichte verbirgt sich tatsächlich dahinter? Eine Liebesgeschichte, sagt Clara. Darauf wäre Nebe nicht gekommen.
Friedemann Schulz, geboren 1945, lebt als freier Autor und Regisseur in Neuwied, schrieb zahlreiche Hörspiele für die ARD. Seit 2011 ist er Autor der Radiotatorte des hr.
hoerspielTIPPs.net:«Kommissar Nebe hat sich mit seinen letzten Fällen ja einen festen Platz in meinem Hörspielfanherz erobert. Die Geschichten von Friedemann Schulz um den in Frankfurt in Ungnade gefallenen, und nach Rothenburg an der Fulda versetzten Ermittlers, haben ihren ganz eigenen Charme. Viele werden die Art der Darstellung vielleicht zu erzählerlastig finden, begleitet man doch den gesamten Fall in der Gedankenwelt und der Perspektive des Protagonisten.
Diesmal erwischt ihn die Midlife-Crisis. Sein fünfzigster Geburtstag zieht ihn in ein Tief, das ihn sogar dazu bringt, eine Kontaktanzeige im Internet anzugeben. Das scheitert jedoch zunächst schon an der Erstellung eines Profils.
Im Dienst wird er dazu mit einer weiblichen Leiche konfrontiert, die im Wald gefunden wird. Es gibt keinerlei Spuren, zudem scheint niemand die Frau zu kennen oder zu vermissen.
Durch die Mitarbeiterin einer Vogelbeobachtungsstation ergibt sich dann auch ein erster Hinweis. Diese Frau weckt auch bei Nebe mehr als dienstliche Interessen.
Durch die Ausbreitung der Gefühlswelt Nebes, kommt der eigentliche Kriminalfall etwas kurz. Insbesondere die Überführung des Mörders geht, nachdem der Ablauf der Tat klar ist, sehr schnell. Dafür bilden aber die Parallelen und Verknüpfungen zwischen Fall und Privatleben Nebes das tragende Element. Die so gelungen sind, das auch ein paar logische Schwächen des Plots verschmerzt werden können.
Das Thema "Liebe" ist zentral und wird hart an der Kitschgrenze zelebriert. Die Originalität der Geschichte sorgt jedoch dafür, dass dies trotzdem immer noch gut hörbar bleibt.
Auch wenn dieser Krimi mit den großartigen hr-Vorgängern wie "Das grüne Zimmer" nicht ganz mithalten kann, bleibt die Ausgabe aus Rothenburg noch immer ein Highlight in der Radiotatort-Reihe.»
🔥 Radio:Tipp der Hörspiel-Freunde
📚 andere Folgen von
Radiotatort
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 12.10.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 14.12.2017
📥
Link zum Download
...