Mathilda Beancourt, Ende 50, hat die Autobiografie des Autors und Malers Mark Gorman gelesen. Sie ist, wie der berühmte Künstler, im Londoner East End aufgewachsen und beschließt, ihm zu schreiben. Im dann folgenden Briefwechsel begegnet Gorman der überEs schwänglichen und naiven Verehrung Mattys arrogant und herablassend. Mehrfach bricht er den Kontakt ab. Aber eines Tages steht Matty vor Gormans Tür und sieht ihr Idol als heruntergekommenen, alten Mann, der schon lange nichts mehr veröffentlicht hat und dessen Malerei sich nur noch schlecht verkauft. Dennoch zieht sie bei ihm ein, kocht für ihn, erträgt seine Wutausbrüche und glaubt, der Enge ihres alten Lebens entkommen zu sein.
Arnold Wesker, geboren am 24. Mai 1932, entstammt einer jüdischen Arbeiterfamilie. Nach Gelegenheitsjobs als Schreiner, Erntearbeiter oder Koch, ließ er sich von engli- schen Dramatikern wie John Osborne oder Harold Pinter zum Schreiben animieren und wurde rasch als einer der Dramatiker des "Kitchen Sink Realism" ("Spülbecken- Realismus") bekannt. Er schrieb über 40 Theaterstücke.
hoerspielTIPPs.net:«Vieles in diesem Stück ist ein wenig zu vorhersehbar, Der große Künstler, der naive Fan, die Wahrheiten hinter den Fassaden und das zu erwartenden Ende überraschen den Hörer hier nicht sonderlich. Dennoch kann das Stück mit gut gesetzten Dialogen überzeugen, die vor allem aufgrund der beiden großartigen Schauspieler - Regine Vergeen und Ulrich Pleitgen - sehr stark und nachhaltig wirken. Beiden gelingt es großartig, die Masken der Akteure so zu spielen, dass sie erkennbar, aber ihre Undurchsichtigkeit für den jeweils anderen glaubhaft bleibt.
Ein charmantes Stück, das inhaltlich gerne etwas mehr Originalität bieten könnte, dank der großartigen schauspielerischen Leistungen aber einen durchaus positiven Eindruck hinterlässt.»
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