Audiobiografie als Autobiografie: Wenn ein literatur- und kunstinteressierter, engagierter Siebzigjähriger auf sein Leben zurückblickt, sieht er es von den Spuren der Medienrevolution gezeichnet, die einsetzte, als er jung war, zugleich mit der alles verändernden Popkultur. Beschwörende Blicke auf die Bevölkerung des Gedächtnisses, Schatten eines unvergessenen Aufbruchs - und um sie herum der überquellende Bodensatz der Zitat-Schnipsel: aus Büchern und Songs, Filmen, Fotografien und Zeitungsartikeln, aus Fernsehberichten und Radiosendungen. Ein inneres Depot voller Stimmen und Bilder: halb Archiv und halb Sammelsurium, mit ungültigen Adressen und den Number-One-Hits von einst als dokumentierten Zäsuren. Wird das Erinnern zwangsläufig multimedial - weil schon das Leben zum Speicher tendierte, der immerzu überlief? Und wie erzählt man das dann im Zeitalter der digitalen Recherche nach der verlorenen Zeit - mit dem Smartphone? Ausgerechnet das steifleinene Memoiren-Genre wird zum Spielfeld eines Experiments, das jedermann offen steht.
Alfred Behrens, 1944 in Hamburg geboren, lebt in Berlin. Er ist Schriftsteller, Regisseur und Hochschullehrer. Er erhielt für seine Hörspiele diverse Auszeichnungen, u. v. a. den Hörspielpreis der Kriegsbilden (1974), den Frankfurter Hörspielpreis (1987), den Hörspielpreis der Akademie der Künste (1987), den Günter-Eich-Preis (2007).
Ursendung: 30.10.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 04.07.2022
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