Sherlock Holmes ist ein Mensch, den nur sehr wenige Dinge aus der Bahn werfen können. Doch genau dies geschieht, als er aus der Zeitung vom Tod seines treuen Freundes Dr. Watson erfahren muss. Doch dann geschieht das Wunder - Dr. Watson erfreut sich bester Gesundheit, es wurde ein Mann des gleichen Namens ermordet. Handelt es sich um reinen Zufall, oder steckt doch mehr hinter dieser Angelegenheit? Holmes nimmt die Ermittlungen auf und sieht sich mit einem der tödlichsten Fälle seiner bisherigen Karriere konfrontiert.
hoerspielTIPPs.net:«Der Titel verspricht einiges an Spannung, scheint doch einer der Protagonisten selbst in den Fokus der Ermittlungen zu geraten. Tatsächlich ist es jedoch andersherum: Dr. John Watson wird ermordet! Es handelt sich allerdings "nur" um einen Namensvetter des Holmes-Vertrauten. Aufgrund der Verwechslung nährt sich Holmes´ Interesse an dem Fall, den bald ein weiterer Toter ausweiten wird. Auch hier trägt das Opfer den Namen John Watson. Daraus schmiedet das Ermittlerduo den Verdacht, dass es jemand auf den Watson aus der Bakerstreet abgesehen hat und bislang nur immer den Falschen erwischt hat. Darin liegt schon eine der schwäche dieses (und vieler anderer) Pastiches. Diese Vermutung wird als einzige logische Erklärung dargeboten, ohne zu schildern, warum sie alternativlos ist. Klar ist nur, dass Watson gefährdet ist, dass er tatsächlich der "echte" Fokus ist und die anderen nur Fehlanschläge, wird hier nie belegt. Es folgen Ermittlungen, die in die Vergangenheit Watsons im Afghanistankrieg führen. Ein dortiges Ereignis füttert ein Motiv für die Mordanschläge. Damit ist der Fall schon gelöst, man muss dem Täter nur noch habhaft werden. Das ist deutlich zu wenig "Holmes", dessen eigentlich interessanten Fähigkeiten dieses Hörspiel nur am Rande streift.
Das Duo Rode / Groeger wirkt wie immer sehr dynamisch. Die in anderen Fällen gelegentlich störenden Improvisations-Eskapaden sind hier nicht ausgeprägt. Allerdings fehlt es - gerade am Anfang - ein wenig an der Glaubwürdigkeit der Figur Holmes. Dies düfte aber zu Lasten des Skriptes gehen, das hier beispielsweise die Reaktion auf die "Auferstehung" Watsons zu wenig konsequent an den Charakter bindet.
Insgesamt ist "Der Fall John Watson" nur bedingt unterhaltsam. Mir fehlt hier einfach zu viel, um von einer gelungenen Sherlock-Holmes-Geschichte sprechen zu können. »
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