Wiederholt sich die Geschichte wieder und wieder? Sieht unsere Zivilisation ihrem Untergang entgegen? Der Historiker Oswald Spengler jedenfalls hat das vor fast 100 Jahren prophezeit.
"Der Untergang des Abendlandes" ist das ca. 1000 Seiten umfassende Hauptwerk des Historikers Oswald Spengler. Der umstrittene Wissenschaftler mit antidemokratisch konservativer Haltung entwirft darin 1918 ein historisches Weltbetrachtungsmodell, das die Abläufe morphologisch abtastet und in naturgesetzhaft wiederkehrende Ereignisketten und Aggregatzustände gliedert. Daraus leitet sich ab, dass jede Kultur, die den höchsten Grad der Zivilisation erreicht hat, zwangsläufig in Dekadenz, ökonomische Perversion und Diktatoren-Abhängigkeit verfällt. Geld wird vom Tauschwert zum Selbstwert. Religion verliert ihre spirituelle Bindungskraft und wird zur Ideologie. Abgrenzung ersetzt Weltwissen. Parlamente werden suspekt. Düstere Helden und Tatmenschen ohne moralisches Gepäck reißen die Definitionshoheit und die Befehlsgewalt an sich. Krieg ist der Weg in den Untergang - auf den die Rekreation aus dem Barbarischen folgt.
Tom Peuckert hat dieses Werk auf seine Kernthesen kondensiert und zu einem lyrischen Strang verdichtet. Jedes Wort ist Spengler - aber die Anordnung, Gewichtung und Komposition ist Peuckert.Auf bestechende Weise löst der umstrittene Spengler-Text Assoziationen undWiedererkennungsmomente mit unserem aktuellen Umfeld aus. Sind wir tatsächlichwieder auf dem unaufhaltsamen Weg in den Untergang?
Tom Peuckert, geboren 1962 in Leipzig, studierte Theaterwissenschaft und lebt als Autor, Theaterregisseur und Dramaturg in Berlin.
Ursendung: 13.11.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 16.02.2020
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