Als ihre Mutter hochbetagt stirbt, findet die im letzten Kriegswinter geborene Autorin im Wäscheschrank unter den Küchenhandtüchern die Briefe, die ihr Vater nach seiner Einberufung zur Wehrmacht an seine Braut geschrieben hat. Sie selbst hat ihn nie kennengelernt. Seit Sommer 1944 ist er, so die amtliche Auskunft, "bei Minsk vermisst". Eine Liebesgeschichte im Krieg, zerstört wie so viele. Nur, dass es diesmal die ihrer Eltern ist, in der sich die Berichte des jungen Vaters vom ungeliebten Soldatenleben, seine Liebesbeteuerungen und seine Hoffnungen auf ein glückliches Leben danach mit Erzählungen der Mutter und ihren eigenen Erinnerungen vermischen. Und sie die Stimme ihres Vaters sich aus dem brüchigen Papier erheben hört, der Fragen nicht beantworten, aber gestellt bekommen kann. Der nun erfahren soll, wie das Leben von Frau und Tochter weiterging, an dem teilzuhaben ihm verwehrt worden ist. Und ein nie geführtes Gespräch endlich stattfindet.
Gabriele Bigott studierte Theaterwissenschaft, arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin am Theater und danach beim Radio, erst beim Rundfunk der DDR, dann beim ORB und RBB. Dort war sie bis 2009 Leiterin der Hörspielabteilung. Sie schreibt Hörspiele, Erzählungen und Theatertexte. Zahlreiche Regiearbeiten vor allem im Hörspiel. Ihre Hörspielbearbeitungen/-inszenierungen wurden mehrfach preisgekrönt.
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 13.11.2016
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 23.09.2018
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