Der uralte Wintersmann schenkt einem armen alten Bauernpaar, das am Waldesrand lebt, seine Tochter, das Schneekind. Er stellt eine Bedingung: das Schneekind kann nur im Winter leben und muss zum Ende des Winters zu ihm zurückgeschickt werden. Das Schneekind bringt Jahr für Jahr Freude und Wohlstand ins Haus, solange sich das Bauernpaar an die Abmachung hält. Doch als sich der junge Förster in das Schneekind verliebt und es heiraten will, missachten sie die zeitliche Beschränkung. Der Frühling naht und es wird wärmer und wärmer. Weder die Bauern noch der Bräutigam merken, wie sehr das Schneekind unter den steigenden Temperaturen leidet. Am Abend vor der Hochzeit ist die Braut verschwunden. Der Förster sucht das Schneekind in der ganzen Welt. Endlich findet er es im hohen Norden, im Schneereich. Ob seine Liebe stark genug sein wird, auf Wald, Tiere, Sommer und Sonne zu verzichten und bei ihm zu bleiben?
Ilse Korn (1907 /Dresden - 1975 /Kleinmachnow), ausgebildete Bibliothekarin, war nach dem 2. Weltkrieg /1945 zunächst als Leiterin der Dresdner Landesbibliothek eingesetzt, wurde dann Referentin für Bibliothekswesen des Landes Sachsen, in Folge Referentin für das Volks- und Leihbüchereiwesen (1946) und Mitbegründerin der Zeitschrift "Volksbibliothekar" und ab 1949 Leiterin der Sächsischen Landesstelle für Büchereiwesen. 1951 nach Berlin ins Ministerium für Volksbildung der DDR berufen, übernahm sie die Leitung einer Sonderkommission für die Gründung von Kinderbibliotheken. Ab 1952 zog sie sich von allen Ämtern zurück, um als freischaffende Autorin zu arbeiten.
Bei den zahlreichen Eröffnungsveranstaltungen der Kinderbibliotheken setzte sie sich oft vor die Kinder und erzählte frei aus dem Gedächtnis Märchen. Der Humor, das Temperament und der schier unerschöpfliche Wortschatz, mit dem sie das tat, ließen sie bald zur begehrten Märchenerzählerin werden. In der DDR war Ilse Korn die erste Märchenerzählerin, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt und sie blieb es bis zu ihrem Tod im Juni 1975.
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