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Hiob

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Joseph Roth, mdr 1999


""Vor vielen Jahren lebte in Zuchnow ein Mann namens Mendel Singer. Er war fromm, gottesfürchtig und gewöhnlich, ein ganz alltäglicher Jude. In seinem Haus, das nur aus einer geräumigen Küche bestand, vermittelte er Kindern die Kenntnis der Bibel." Zusammen mit Deborah, seiner Frau, mit Jonas und Schemarjah, seinen Söhnen, und Mirjam, seiner Tochter, lebt er in bescheidenem Einverständnis mit seinem Schicksal. Auch seine Schläge duldet er stumm. Auch als mit der Geburt des vierten Kindes das Unglück über ihn hereinzubrechen beginnt, denn Menuchim ist ein Krüppel, vielleicht ein Idiot. Dann wird Jonas, der Älteste, zu den Soldaten geholt, schlimmer noch, er geht sogar gern. Um ihn davor zu bewahren, wird Schemerjah über die Grenze geschmuggelt und schlägt sich nach Amerika durch. Als Mendel entdeckt, dass sich Mirjam mit einem Kosaken eingelassen hat, entscheidet er sich, die Tochter zu retten und Schemarjahs Ruf Folge zu leisten. Sogar um einen hohen Preis: um den Preis, den hilflosen Menuchim in Russland zurücklassen zu müssen.

Doch kaum scheint die Familie im fernen New York Boden unter den Füßen zu kriegen, kommt der Krieg und nimmt Mendel seine beiden Söhne. Und er nimmt ihm auch Deborah, die der Schmerz umbringt. Und Mirjam, die den Verstand verliert und in eine Anstalt kommt. - Da ist es aus mit Mendel Singer, und aus ist es auch mit seiner furchtsamen Liebe zu Gott. Leer und schweigsam lebt er dahin ... bis er eines Tages auf einer Grammophonplatte ein Lied hört. Es heißt "Menuchims Lied". Und bis einer der alten Juden in seinem Viertel von dem russischen Kapellmeister berichtet, der sich nach ihm erkundigt hat, nach Mendel Singer aus Zuchnow."


Josepf Roth, geboren am 02.09.1894 in Brody/Ostgalizien. Gestorben am 27.05.1939 in Paris. Das Buch "Hiob. Roman eines einfachen Mannes" erschien zuerst 1930. Helmut Peschina, geboren 1943 in Klosterneuburg, Autor von Theaterstücken, Fernsehspielen sowie zahlreichen Hörspielen und Hörspielbearbeitungen, u.a. nach "Hotel Savoy" von Joseph Roth und "Der Graf von Monte Cristo" von Alexandre Dumas.

Michael Degen, geboren am 31. Januar 1932, als Sohn jüdischer Eltern in Chemnitz, Schauspieler und Schriftsteller, überlebte den Nationalsozialismus mit seiner Mutter im Berliner Untergrund. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Er trat an vielen großen Bühnen auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Peter Zadek und George Tabori zusammen. Seine Autobiographie "Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin" (1999), in der er seine traumatischen Erlebnisse im Berlin unter den Nazis beschreibt, wurde zum Bestseller und von Jo Baier 2006 für die ARD verfilmt - 2007 erschien der zweite Teil seiner Lebenserzählung, "Mein heiliges Land. Auf der Suche nach meinem verlorenen Bruder".
Seit 1959 ist sein Name in der langen Liste der Hörspiele zu finden, in denen er mitwirkte. So stand er 1966 für den WDR in einer Hörspielbearbeitung von Jonathan Swifts "Gullivers Reisen" als Gulliver vor dem Mikrophon, 1965 als Clochard Emile in Serge Martels "Weichenstellung" beim SR. 1999 konnte ihn der MDR für die Rolle des Mendel Singer in Helmut Peschinas Hörspielbearbeitung von Joseph Roths "Hiob" verpflichten.

Ursendung: 14.09.1999

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 12.12.2021

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