Als Mark nach einem Autounfall wieder aufwacht, hat er alle Gefühle zu seiner Schwester Karin verloren und hält sie für eine feindliche Doppelgängerin: "Capgras-Syndrom", diagnostiziert der Neurologe. Während Karin alles versucht, um ihm ein normales Leben zu ermöglichen, liegen die Ereignisse der Unfallnacht im mysteriösen Dunkel seiner Erinnerung. Florian Lukas, Annett Renneberg und Gerd Böckmann nehmen den Hörer mit auf eine bewegende Reise ins Innerste einer Familie und in das Innere des Bewusstseins. Aus diesem Bad in Gedankenströmen und Wahrnehmungsfetzen taucht man nach 110 Minuten mit der Erkenntnis wieder auf, dass die Erinnerung der größte Geschichtenerzähler ist: Sie schafft das Echo unseres Lebens, das uns trägt, umfängt und täuscht.
Richard Powers, geboren 1957 in Evanston, Illinois, USA, zählt zu den großen US-amerikanischen Schriftstellern der Gegenwart. Bereits mit seinem ersten Roman "Three Farmers on Their Way to a Dance" hatte er 1985 großen Erfolg. Bisher veröffentlichte er sieben Romane. Seine Bücher wurden mehrfach preisgekrönt. 1989 erhielt er den Genie-Preis der MacArthur-Stiftung und 1999 den Lannan Literary Award. 2006 wurde Powers für seinen Roman "Das Echo der Erinnerung" der National Book Award for Fiction verliehen.
hoerspielTIPPs.net:«Mit "Echo der Erinnerung" hat Fabian von Freier einen Roman von Richard Powers für das Hörspiel bearbeitet und umgesetzt. Ob es an der Vorlage oder der Bearbeitung liegt, dem interessanten Ansatz der Geschichte, folgt leider eine etwas verwässerte Erzählung, die nicht über die gesamte Spielzeit das Hörinteresse aufrecht halten kann. Insbesondere im zweiten Teil, lässt die Produktion sehr nach.
Zwar bietet man immer mal wieder interessante Aspekte und Wendungen, aber es reicht leider nicht, um bei Spannung und Unterhaltungswert ausreichend zu punkten.
Ein Gutteil dieses Mankos ist auch in der etwas zu spröden Umsetzung geschuldet. Trotz guter Sprecherleistungen wirkt das sonstige Setting irgendwie aufgesetzt. Dieses stört ein wenig den Hörspaß, zumal die ohnehin anspruchsvolle Geschichte in einem weniger verkünstelten Kleid, sicherlich besser transportiert worden wäre.
Bei den Sprechern setzt man auf viele junge und frische, aber darunter durchaus etablierte Stimmen. Die Mischung ist gut und selbst bei den eher unbekannten Schauspieler sind die Leistungen auf dem gleichen guten Niveau, wie bei den "alten Hasen". Diesbezüglich hat der auch eher als "unverbracht" gelten dürfende Regisseur Fabian von Freier wirklich gute Arbeit geleistet.
Obwohl die Grundthematik sehr interessant ist, konnte mich die Geschichte an sich letztlich nicht packen. Hier ist es zudem die zu wenig ansprechende Umsetzung, die den den Hörgenuss schmälert. »
Ursendung: 14.12.2008
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 25.03.2019
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