⏰ 58 Min.
🎬 Regie:
Steffen Moratz
🎤 Mit:
Holger Stockhaus,
Hedi Kriegeskotte,
Wilfried Hochholdinger,
Martin Seifert,
Felix von Manteuffel,
Wolfgang Winkler,
Hilmar Eichhorn,
Christian Koerner,
Martin Reik,
Danne Suckel,
Benito Bause,
Bohdan Artur Swiderski,
Brian Völkner,
Peer-Uwe Teska
Ob als Beamter in Brüssel oder als Tourist zwischen Warschau und Lissabon - wer in der EU unterwegs ist, verständigt sich auf Englisch. Und das, obwohl nach dem Brexit Englisch nur noch auf drei Inseln Amtssprache sein wird: Irland, Malta und Zypern. Klaus-Dieter Neuhaus, Jungakademiker ohne feste Stelle, reist deshalb nach Brüssel, um der zuständigen EU-Kommissarin Henriette Oberhagen eine neue Amtssprache für Europa schmackhaft zu machen. Englisch war gestern, die Zukunft gehört dem Volapük! Eine Kunstsprache, vor 150 Jahren von dem badischen Pfarrer Johann Martin Schleyer erfunden, soll endlich kulturelle Gleichheit zwischen den Europäern herstellen. Kleine Völker wie Griechen oder Slowaken, werden nicht länger gegenüber Deutschen und Franzosen benachteiligt. Um die Kommissarin von seinem zukunftsweisenden Projekt zu überzeugen, stellt Neuhaus einiges auf die Beine: er führt sie nach Süddeutschland zu den Vätern des Volapük und zu Schleyers erfolgreichstem Konkurrenten nach Warschau, jenem "Doktoro Esperanto", dem polnischen Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof. Und die Lehrpläne zur Einführung der neuen Sprache liegen schon bereit.
Frank Naumann, geboren 1956 in Leipzig, studierte Philosophie in Berlin. Von 1989 bis 1998 lehrte er an der Humboldt-Universität zu Berlin Kommunikationspsychologie. Seit 1998 arbeitet er als freier Autor.
hoerspielTIPPs.net:«Ein unterhaltsamer Exkurs in die Welt der Kunstsprachen. Frank Naumann lässt seinen Protagonisten bei einer potentiellen Mäzenin die Werbetrommel für Volapük rühren und führt diese - und damit auch den Hörer - in die Historie der Entstehung der Kunstsprachen. Reale Hintergründe werden mit viel - vielleicht etwas zu viel - Fiktion gemischt. Es gelingt einen Eindeeruck der Sprache, vor allem aber der Figur ihres Erfinders zu vermitteln. Ob und wie weit man der realen Vorlage damit gerecht wird, vermag ich nicht zu sagen. Man hat aber zumindest nach dem Hören eine Idee, warum Volapük nie sonderlich erfolgreich wurde und so dürfte auch die rahmengebende Idee eines "Reboots" auch nicht sonderlich verfangen.
Dank seiner zwei Ebenen verfängt das Hörspiel gut. Die historische kann durch die tragende aktuelle Ebene in Bruchstücken erzählt werden. Ein cleverer Kniff, denn so kann man Schwerpunkte setzen, ohne dass der Faden zu sehr abreißt. So bekommt man ein Hörspiel, das den Hörer über die Dauer einer knappen Stunde gut unterhält - auch wenn dieser danach vielleicht noch das eine oder andere Fragezeichen behält.»
Ursendung: 09.04.2017
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 07.11.2022
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