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In ihrem Hörspiel Melodoy minus one betreibt Antje Vowinckel kreative Sprachforschung. Sie zeichnet Dialekte und Akzente auf, indem sie Menschen einzelne Worte sprechen lässt und kommt schließlich dazu, ganze Sätze einzufordern, um Sprachmelodien zu erforschen – in verschiedenen Sprachen. Das klingt gleichzeitig fremd und vertraut, derbe und zart. Vowinckel findet Gegensätze und setzt sie nebeneinander. Ihre Montage regt dazu an, genau hinzuhören und sich nichts von diesen seltsamen Sprachblüten entgehen zu lassen. Sie selbst erzählt in Melody minus one von den Schwierigkeiten, die entstehen, wenn man Dialekte auf Mikrofon aufnehmen möchte und zitiert andere Künstlerinnen und Künstler, die sich mit Dialekten auseinandergesetzt haben. Ihr Hörspiel ist verdichtet durch Vogelgeräusche, Sprachfetzen und Gesumm zu einem spannenden Klangteppich mit dokumentarischen Bestandteilen.
Mit Dialektstimmen aus dem Rheinland, vom Hardangerfjord in Norwegen, von der türkischen Schwarzmeerküste, aus Santa Cristina Gela in Sizilien, Senim in Portugal und Summerville in Georgia/USA sowie den Imitatoren-Stimmen von Serge Baghdassarians, Fernanda Farah, Chico Mello, Marc Sabat und Antje Vowinckel.
Produziert vom WDR 2016 mit Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW, dem Kunstnarhuset Messen/Norwegen, dem Smithsonian Institute/Washington, binauralmedia/Portugal sowie Kurt Andres und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens
Antje Vowinckel lebt als Radiokünstlerin, Klangkünstlerin, Regisseurin und Performerin in Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die musikalischen Aspekte von Sprache z.B. in Kompositionen mit Sprachimprovisationen und Dialekten sowie musikalische Performances mit Bildern und Objekten.
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