Charlie Gordon ist ein geistig behinderter Mann mit einem IQ von 68, gutmütig, sanft und vertrauensselig. Er hat den starken Wunsch, sich weiterzubilden. Er wird von Dr. Nemur, einem führenden Psychologen, und Dr. Strauss, einem Neurochirurgen, zu einem Experiment beigezogen. Die beiden Wissenschaftler wollen zeigen, dass man mittels chirurgischen Eingriffs die Basisintelligenz verdreifachen kann. Am Tierversuch mit einer Maus, die sie "Algernon" nennen, haben sie ihre These schon bewiesen. Und auch bei Charlie klappt es: Er wird so intelligent, dass er sie überflügelt und ihre Leistung kritisch durchleuchten kann. Er entdeckt, dass die künstlich erzeugte Intelligenz nur von kurzer Dauer ist, und dass er dazu verurteilt ist, wieder auf seine 68 IQ-Punkte abzusinken.
"Flowers for Algernon" schrieb Daniel Keyes zuerst als Erzählung, die 1959 im "Magazine of Fantasy & Science Fiction" erschien. Den Anstoss dazu hatte der Autor, der in jener Zeit als Sonderschullehrer geistig zurückgebliebene Kinder in Englisch unterrichtete, von einem seiner Schüler erhalten. Dieser hatte ihn gefragt, ob er bei grosser Anstrengung nicht doch in eine normale Schule eintreten könne. Keyes baute seine Erzählung zum Roman aus. Dieser erschien 1966 und wurde zu einem mehrfach ausgezeichneten Bestseller und zur Vorlage etlicher Adaptationen für Theater, Fernsehen und Radio. 1968 verfilmte ihn Ralph Nelson unter dem Titel "Charly".
Daniel Keyes, geboren 1927 in New York, studierte Psychologie. Er arbeitete als Zeitschriftenredakteur, Modephotograph und Englischlehrer. Nach einem Literaturstudium wurde er Dozent für Creative Writing u. a. an der Ohio University. Neben "Blumen für Algernon" hat Keyes drei weitere Romane und drei Sachbücher, psychologische Fallstudien zu Kriminalfällen im Zusammenhang mit Persönlichkeitsstörungen, veröffentlicht. Keyes lebt in Florida.
hoerspielTIPPs.net:«Daniel Keyes erzählt hier ein Stück, das ein schweres Schicksal eines wissenschaftlichen Probanden, der den Weg vom Minderbegabten zum Genie geht und dort erkennen muss, dass sich dieser Prozess auch wieder umkehren wird. Die Tragik dieses Wandels, zu wissen, wo man herkam und vor allem, wo man wieder hingeht, macht dieses Stück interessant.
Die Hauptfigur, Charly, wird in diesem Stück von André Jung sehr gut gespielt - er bringt die einzelnen Stadien perfekt herüber - schafft es sogar am Ende die Schwankungen stets stimmig zu präsentieren. Seine Performance ist der entscheidende Aspekt, der diese originelle Geschichte auch als Hörspiel richtig gut wirken lässt. Das restliche Ensemble agiert zwar ebenfalls gut, nur André Jung hat hier die einzige Rolle, mit der man richtig glänzen kann - und er nutzt diese Chance.
Eine originelle Geschichte, die nicht ohne Grund schon mehrfach medial umgesetzt wurde und auch in dieser Hörspielproduktion überzeugt. Eine tolle Performance André Jungs macht dieses Stück zusätzlich empfehlenswert!»
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