Leonard und Beate Heidel sind entsetzt. Als sie spät in der Nacht von einem Theaterbesuch nach Hause kommen, finden sie ihre Tochter Fiona ohnmächtig vor ihrem Computer, auf dem Schreibtisch eine leere Flasche Alkohol und aufgebrauchte Packungen Aspirintabletten. Ein Selbstmordversuch.
Wie konnte das nur passieren – Fiona hatte doch nie depressiv gewirkt, war immer ausgeglichen, fröhlich und hatte viele Freunde. Leonard Heidel kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur. Auf der Internetseite www.suici.de verabreden sich Jugendliche, Selbstmord zu begehen. Doch der Tod ist kein Ende: auch nach ihrem Ableben posten die Dahingeschiedenen noch neue Beiträge, schwärmen begeistert von der anderen Seite. Steckt der geheimnisvolle Anderland dahinter? Leonard beginnt Nachforschungen anzustellen. Kann er seine Tochter noch retten?
hoerspielTIPPs.net:«Mit "Suici.de" knüpft Pandoras Play an die stärkeren Episoden der Reihe an. Man bewegt sich über weite Strecken im Thriller-Genre und erzählt darin eine richtig gute Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Journalist Leonard, der als Erzähler und handelnde Figur auftritt. Seine Frau findet ihre gemeinsame Tochter nach einem Selbstmordversuch bewusstlos vor ihrem Computer. Sie hatte sich auf der Seite "suici.de" eingeloggt und ihren Tod gut vorbereitet. Die Webseite ist ein Anlaufpunkt vieler Jugendlicher mit Selbstmordabsichten und unterstützt dies offenbar auch aktiv. Leonard meldet die Seite daher der Polizei, nimmt aber auch die Fahndung nach den Hintermännern selbst in die Hand. Unterstützt wird er dabei von der Polizistin Saskia, mit der er schon seit geraumer Zeit ein Verhältnis hat, und die zufällig in der entsprechenden Ermittlergruppe eingesetzt ist.
Der Plot ist in seiner Struktur sehr durchdacht und gut erzählt. Er lebt von den Spannungselementen während der Jagd nach dem kaum greifbaren Täter und der Dramatik um das Überleben von Leonards Tochter. Das sorgt für spannende Hörspielunterhaltung bis zur Auflösung. Dort wird man dann plötzlich daran erinnert, in welchem Genre die Reihe angesiedelt ist. Das ist ein klein wenig enttäuschend, hat aber auch einen eigenen Charme, da die Geschichte damit auf eine andere Ebene gehoben wird. Da das Ende in sich schlüssig ist, sind die Reibungsverluste bei diesem Twist akzeptabel.
Die Sprecherleistungen sind gut und passend, die Figuren sind angenehm und authentisch, obwohl (oder gerade weil) sie nicht zwingend ins Klischee besetzt wurden. Die Hauptrolle spricht Marco Göllner, der seiner Figur einen interessanten rauen Ton gibt. Das passt ziemlich gut, einzig die zu plötzlich auftretenden, weinerlichen Gefühlsausbrüche passen nicht so ganz ins Bild.
Mit "suici.de" hat Pandoras Play ein sehr hörenswertes Hörspiel vorgelegt. Die Produktion hat - insbesondere aufgrund der spannenden und dramatischen Elemente - einen hohen Unterhaltungswert.»
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